![]() |
Künstler: unbekannt. Foto: Elke Linda Buchholz |
Translate
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Hindernisse mit Fantasie wegräumen
Sonntag, 16. Dezember 2012
Büchermachen vor 200 Jahren - eine Adventsgeschichte
![]() |
Erstausgabe der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, 1812 |
Dienstag, 11. Dezember 2012
Merzbau statt Pantheon: Der neue Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden
![]() |
Der alte Lesesaal (1914-1944) |
Der
Kuppellesesaal der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin war ein magischer Ort
zwischen den Weltkriegen. „Brennpunkt der Ellipse, die mich hier bannt“,
schrieb 1928 Walter Benjamin, einer der Stammkunden, der die Bibliothekare mit
ellenlangen Listen fehlender Bücher auf Trab brachte. „Staatsbibliothek,
Kaschemme / Resultatverließ, / Satzbordell, Maremme,/ Fieberparadies“, delirierte
Gottfried Benn in einem Gedicht und rühmte das „wunderbare Flackern von einem
Buch zum andern“.
Das
Pantheon der Leser besaß eine größere Kuppel als der Berliner Dom, darunter
waren die Leseplätze in Kreisen um eine leere Mitte angeordnet, jeder durch
eine Glasschirmlampe bezeichnet. Denn durch die Rosettenfenster strömte nur
dämmriges Licht ins Herzstück des neobarocken Bücherpalastes, mit dem Hofbaumeister Ernst von Ihne in zehnjähriger Bauzeit ein ganzes Straßenkarree
an der preußischen Siegesallee füllte. 170 Meter lang, 107 Meter breit: Als der
alte Lesesaal in Anwesenheit des Kaisers am 22. März 1914 eingeweiht wurde, war
das Berliner Bibliotheksgebäude das größte der Welt.
![]() |
Der neue Lesesaal (2012) |
Durch
eine Luftmine im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, stand der Lesesaal noch
bis 1975 als Ruine da. Nach dem Totalabriss was Platz für vier Magazintürme,
mit denen die Bibliothekare jedoch nie richtig froh wurden. Sie mussten einem
neuen Lesesaal des Stuttgarter Architekten HG Merz weichen, der gestern
übergeben wurde und ab März 2013 mit Büchern bestückt und für das Publikum
geöffnet sein soll.
Dauerbaustelle
aber bleibt die Stabi noch länger, weil jetzt erst der Hauptflügel Unter den
Linden instandgesetzt wird. So ist es noch nicht möglich, die imposante
Raumfolge von der Allee durch den Brunnenhof und das Vestibül hinauf in den
neuen Lesesaal abzuschreiten. Durch einen Hintereingang am schon sorgfältig sanierten Nordflügel gelangen die Leser
in ein grusliges Provisorium. Dort wo in ein paar Jahren ein Bibliotheksmuseum kostbarste
Bücher und Handschriften präsentieren soll, sind vorerst
Katalogrechercheplätze, Garderobe und Besucherschleusen in limonengrün
gestrichenen Räumen untergebracht. Die Mitarbeiter, die hier Dienst tun sollen,
haben schon gegen die Verbannung in diese giftgrüne Vorhölle protestiert. Die
List des Architekten ist klar: Keinen Tag länger als nötig soll dieses
Provisorium dauern. Freundlich gegenüber Mitarbeitern und Benutzern ist das
aber nicht.
Montag, 10. Dezember 2012
Fotos vom neuen Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden
![]() |
Der neue zentrale Lesesaal mit transparenter Überdachung vor der Übergabe. |
Hinweis: Am Samstag, dem 15. 12. 2012 von 11 bis 18 Uhr findet einmalig ein Tag der offenen Tür in dem Gebäude statt. Danach bleibt es bis März geschlossen! Eingang an der Dorotheenstraße 27.
Freitag, 7. Dezember 2012
Im Licht von Amarna - 100 Jahre Fund der Nofretete - verlängert bis 4. August 2013!
Von Elke Linda Buchholz - Der 6. Dezember 1912 war ein "Duseltag" für den
Archäologen Ludwig Borchardt, wie er in sein Grabungstagebuch notiert. Das
Stück, das er an diesem Tag aus dem Wüstensand barg, war so ungewöhnlich, dass
dem sonst so sachlichen Wissenschaftler die Worte fehlten: "Beschreiben
nützt nichts, ansehen", kritzelte er neben eine Handskizze der Büste. Dass an dieser
Stelle mit spannenden Funden zu rechnen war, hatte das Archäologenteam bereits
vermutet. Unvollendete Skulpturen deuteten darauf, dass sich hier eine
Bildhauerwerkstatt befunden haben musste. In einer ehemaligen Abfallgrube stieß
man auf eine zerbrochene Pferdescheuklappe aus Elfenbein und entzifferte darauf
den eingeritzten Namen des Künstlers: Thutmosis. Er gilt als Schöpfer der
Nofretete.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Kulturpolitik: Bettensteuer für die freie Szene?
![]() |
Freie Kulturszene in Berlin: Nachtleben vor den Sophiensälen |
Montag, 3. Dezember 2012
Mädchenhandel, damals
Das Foto zeigt Paula Waisman, fotografiert 1925 von der Polizei in Danzig. Kurz nach ihrer Hochzeit in Warschau brannte sie mit einem älteren Geschäftsmann durch, nicht ahnend, dass ihr Liebhaber ein Menschenhändler war. Er hatte bereits einen gefälschten Pass für die junge Frau besorgt und ein Visum nach Mexiko eintragen lassen, als die Polizei ihn schnappte. Im Centrum Judaicum erzählt eine exzellent inszenierte Ausstellung die Geschichte jüdischer Frauen, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in die Prostitution getrieben wurden und weitab von ihrer Heimat als Sexsklavinnen arbeiten mussten. Oft führte ihr Weg von Osteuropa nach Amerika, wo schon im 19. Jahrhundert eine große Nachfrage nach Frauen für die weißen Siedler im Wilden Westen bestand. Der Ausstellungstitel "Der gelbe Schein" bezieht sich auf ein Ausweispapier von Prostituierten im zaristischen Russland, gegen das auch jüdische Frauen ihre Personalpapiere eintauschten, die nicht in diesem Beruf arbeiteten: Für sie war es fast der einzige Weg, die für Juden reservierten Ghettos und Ansiedlungsrayons zu verlassen und in Städten wie Moskau oder St. Petersburg ihr Glück zu versuchen. Weitere Informationen zur Ausstellung
![]() |
Blick in die Ausstellung Der gelbe Schein |
Mittwoch, 28. November 2012
Umstrittener Aufklärer: die Moses-Mendelssohn-Ausstellung im Centrum Judaicum
![]() |
Moses Mendelssohn |
Dienstag, 27. November 2012
Mord, Totschlag und andere Verbrechen
Das Foto links zeigt den Kriminalkommissar Ernst Engelbrecht, der Anfang der Zwanziger Jahre Razzien in Berliner Unterweltlokalen organisierte und sich verkleiden musste, um von den Ganoven nicht sofort erkannt zu werden. Ein Fundstück aus seinem Buch 15 Jahre Kriminalkommissar (1928), das wir in der Berlin-Sammlung der Zentral- und Landesbibliothek gefunden haben, als wir an unserem Führer Die Zwanziger Jahre in Berlin arbeiteten. Peter Borchardt, der Leiter der Abteilung, ist ein stadtbekannter Krimifan. Am 2. Dezember 2012 stellt er mit seinen Kolleginnen Schätze aus der Sammlung vor. Dazu gibt es eine eigens zusammengestellte Bibliografie, die zeigt, wie reich der Bestand an Berlinkrimis in der ZLB ist. Viele Bücher sind aus Platzgründen normalerweise gesondert aufgestellt und nicht direkt zugänglich. An diesem Sonntagmorgen kann man in allen Krimis blättern.
In der Berlinkrimi-Matinee geht es chronologisch von den frühen Kriminalromanen aus dem 19. Jahrhundert über die Kaiserzeit zu den wilden Zwanzigern bis in die Gegenwartsliteratur.
„Mord, Totschlag und andere Verbrechen“ ist die vierte und in diesem Jahr letzte Berlin-Matinee des Spezialbereichs Berlin-Studien der ZLB, in denen historische und aktuelle Berlinliteratur im Mittelpunkt steht.
Wann? Sonntag, 02.12.2012, 11.00 Uhr
Wo? Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 30-36, 10178 Berlin
Der Eintritt ist frei, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich
unter Telefon 030- 90226-479 oder Mail: zbs@zlb.de
Wann? Sonntag, 02.12.2012, 11.00 Uhr
Wo? Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 30-36, 10178 Berlin
Der Eintritt ist frei, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich
unter Telefon 030- 90226-479 oder Mail: zbs@zlb.de
Sonntag, 25. November 2012
Aktueller, dicker, bunter: Die Zwanziger Jahre in Berlin in der 4. Auflage
![]() |
Neu geschrieben, neu gestaltet: Die Weiße Stadt im Weltkulturerbe-Guide |
Die Zwanziger Jahre in Berlin ist ein praktischer Wegweiser durch Berlin für Liebhaber und Touristen, aber längst auch ein Standardwerk der Berlin-Literatur: Er basiert auf mehr als 25 Jahren Recherche, 2012 haben es die Autoren Michael Bienert und Elke Linda Buchholz für die 4. Auflage stark überarbeitet. Hier stellen wir die wichtigsten Änderungen vor.
Mittwoch, 21. November 2012
Buchvorstellung mit Besichtigung des "Tauten Heims" in der Hufeisensiedlung am Sonntag, dem 25. November
Wann? 25. November 2012 um 11 Uhr
Wo? Info-Station mit Café und Ausstellung in der Hufeisensiedlung, Fritz-Reuter-Allee 44, 12359 Berlin (Nähe U Parchimer Allee).
Was kostet es? Der Eintritt ist frei.
Eintauchen ins Lebensgefühl der "Goldenen Zwanziger" – das kann man in der 1925 bis 1930 von Bruno Taut geplanten Hufeisensiedlung, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Im Kopfbau des 350 Meter langen Gebäudezugs, der der Großsiedlung ihren Namen gab, betreibt seit Kurzem der Verein der "Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung" ein Café mit angeschlossener Ausstellung. Dort präsentieren Elke Linda Buchholz und Michael Bienert die erweiterte Neuauflage ihres Buches "Die Zwanziger Jahre in Berlin". Der aktualisierte Wegweiser zu Brennpunkten der politischen und Kulturgeschichte Berlins stellt die Siedlungen der Zwanziger Jahre ausführlich vor, darunter die Hufeisensiedlung – und als Geheimtipp das “Taute Heim”. In dem liebevoll denkmalgerecht wieder hergestellten und komplett im Stile der 1930er Jahre möbliertem Ferienhaus können architekturbegeistere Berlin-Besucher eine kleine Zeitreise unternehmen. Sie erleben die Qualität der viel gepriesenen Innenraumfarben und durchdachten Grundrisse Bruno Tauts. Ab drei Übernachtungen können Architektur- und Designliebhaber das kleine Haus mit Garten und Terrasse mieten. Nach großem Andrang am “Tag des Offenen Denkmals” und viel Lob von Experten und Fachmedien laden die beiden privaten Besitzer, die Landschaftsarchitektin Katrin-Lesser und der Grafik-Designer Ben Buschfeld im Anschluss an die Buchpräsentation zu einer Besichtigung ein. Im Café der Info-Station gibt es Kaffee mit selbstgebackenen Kuchen, eine von Ben Buschfeld gestaltete Ausstellung erzählt die Geschichte der Hufeisensiedlung.
Veranstalter: „Tautes Heim“ und „Berlin Story Verlag“ in Kooperation mit Ticket B und dem „Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz e.V.“
www.tautes-heim.de
www.hufeisensiedlung.info
www.berlinstory-verlag.de
Wo? Info-Station mit Café und Ausstellung in der Hufeisensiedlung, Fritz-Reuter-Allee 44, 12359 Berlin (Nähe U Parchimer Allee).
Was kostet es? Der Eintritt ist frei.
![]() |
Bett für Feriengäste in der Hufeisensiedlung. Foto: Ben Buschfeld |
Veranstalter: „Tautes Heim“ und „Berlin Story Verlag“ in Kooperation mit Ticket B und dem „Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz e.V.“
www.tautes-heim.de
www.hufeisensiedlung.info
www.berlinstory-verlag.de
Montag, 19. November 2012
15 Jahre Berlin Story
"Damals war es eine Gründung aus der Arbeitslosigkeit", schreibt der Unternehmensgründer Wieland Giebel (Foto) in seinem Rundbrief zum 15. Geburtstag der Verlagsbuchhandlung Berlin Story. Seinerzeit träumte er von einem Geschichtsmuseum mit angeschlossenem Bookshop, jetzt ist seine Berlin-Buchhandlung mit eingebautem Historiale-Museum unter den Linden nicht mehr wegzudenken, sowenig wie der Berlin Story Verlag aus der hiesigen Verlagslandschaft. Wielands Unternehmergeist hat - neben vielen Arbeitsplätzen für engagierte junge Leute - drei wichtige Bücher von uns ermöglicht. Als Autoren sind wir immer fair behandelt worden, was in dieser Branche leider nicht selbstverständlich ist. Und wir hatten Mitgestaltungsmöglichkeiten, wie wir sie uns bei anderen Verlagen oft gewünscht haben - bis hin zum Layout, der Typografie und Farbnuancen der Buchumschläge (siehe das Beispiel rechts). Wir gratulieren und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Im Theater (42): Armin Petras inszeniert "Bahnwärter Thiel" am Maxim-Gorki-Theater
Das
von Armin Petras geleitete
Maxim-Gorki-Theater reagierte auf das Jubiläum in vertrauter Manier: Nicht mit
der Inszenierung eines Dramas, sondern - wieder mal - mit der Verarbeitung
eines Prosatextes. Die frühe Novelle „Bahnwärter Thiel“ erzählt vom
Wahnsinnigwerden eines Durchschnittsmenschen in den märkischen Kiefernwäldern
um die Millionenstadt Berlin, die Funken sprühende Lokomotiven durch die Einöde
donnern lässt. In den flammenden Naturschilderungen und Traumdelirien der
Novelle von 1887 kündigt sich bereits der Expressionismus an. Ein verkapptes
Bühnenstück ist dieser Text indes nicht. Regisseur Armin Petras, der unter dem
Pseudonym Fritz Kater Dramen schreibt, hatte auch keine Stückfassung in Sinn.
Der gekürzte Hauptmann-Originaltext liefert ein Gerüst für ein fantasievolles
Schau-Spiel mit zwei Schauspielern, einer Tänzerin, drei Schattenspielern,
Videoprojektor, Plattenspieler nebst weiteren Theaterrequisiten.
Donnerstag, 15. November 2012
Luxusappartement für Tauben am Potsdamer Platz
Mittwoch, 14. November 2012
Planungsdesaster beim Stadtmuseum: Wie der Berliner Senat 2,8 Millionen Euro in den Sand setzte
Nicht nur die Berliner Flughafenplanung kommt die Berliner Steuerzahler teuer zu stehen, auch in der Berliner Kultur wird weiter Geld verbrannt: Auf 2.862.675 Euro beziffert Kultursstaatssekretär André Schmitz (SPD) in einem Schreiben an das Abgeordnetenhaus vom 2. November 2012 die Kosten, die durch die Fehlplanung für eine Erweiterung des Stadtmuseums entstanden sind. Der Senat wollte für 41 Millionen Euro das Stammhaus des Museums sanieren und das benachbarte Marinehaus für Dauer- und Wechselausstellungen herrichten. Doch daraus wird nichts - das Marinehaus erwies sich als beengter als gedacht und als neuer Standort für das Stadtmuseum ist nun das Haus der Berliner Stadtbibliothek an der Breiten Straße vorgesehen. Das wird aber erst frei, wenn die Zentral- und Landesbibliothek einen Neubau beziehen kann, den der Senat auf dem Tempelhofer Feld errichten will. Wann und ob er wirklich kommt, steht noch nicht fest, für das seit Jahren von der Berliner Politik stiefmütterlich behandelte Stadtmuseum bedeutet das: Es darf sich weiter ohne klare Perspektive durchwursteln wie bisher. Dagegen protestiert der Förderverein des Museums in einer wütenden Resolution, die wir hier dokumentieren: Er nennt die Senatsentscheidung einen "offenen Wortbruch und Verstoß gegen jeglichen Bürgersinn".
Die Originaldokumente erscheinen im PDF-Format, wenn Sie oben auf die farbigen Schriften klicken. Die Offenlegung der genannten Summe verdanken wir einer hartnäckigen Anfrage der Grünen-Abgeordneten Sabine Bangert bei der Kulturverwaltung.
Zu den Ergebnissen des Architekturwettbewerbs für einen Ausbau des Marinehauses
Die Originaldokumente erscheinen im PDF-Format, wenn Sie oben auf die farbigen Schriften klicken. Die Offenlegung der genannten Summe verdanken wir einer hartnäckigen Anfrage der Grünen-Abgeordneten Sabine Bangert bei der Kulturverwaltung.
Zu den Ergebnissen des Architekturwettbewerbs für einen Ausbau des Marinehauses
Montag, 12. November 2012
Die Burg des Dichterkönigs
Vor 150 Jahren wurde der Dramatiker Gerhart Hauptmann geboren, vor 100 Jahren bekam er den Literaturnobelpreis. Im Riesengebirge fühlte er sich heimisch und baute sich eine Villa. Wir haben uns im Sommer in seiner Heimatregion umgesehen.
Weiterlesen
Zum 150. Geburtstag von Gerhart Hauptmann:
Stücke aus seinem Nachlass
Anlässlich des 150. Geburtstags des Dramatikers und Schriftstellers Gerhart Hauptmann präsentiert die Staatsbibliothek zu Berlin am 15. November von 9 bis 21 Uhr in ihrem Haus Potsdamer Straße wichtige und großenteils unpublizierte Dokumente aus seinem Nachlass. Um 18 Uhr wird der 1912 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrte Hauptmann in einer weiteren Veranstaltung geehrt.
Weiterlesen
Zum 150. Geburtstag von Gerhart Hauptmann:
Stücke aus seinem Nachlass
Anlässlich des 150. Geburtstags des Dramatikers und Schriftstellers Gerhart Hauptmann präsentiert die Staatsbibliothek zu Berlin am 15. November von 9 bis 21 Uhr in ihrem Haus Potsdamer Straße wichtige und großenteils unpublizierte Dokumente aus seinem Nachlass. Um 18 Uhr wird der 1912 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrte Hauptmann in einer weiteren Veranstaltung geehrt.
Donnerstag, 8. November 2012
Grimms Märchen in der Staatsbibliothek
![]() |
Rotkäppchen im Papiertheater aus dem Stadtmuseum Berlin |
"Rotkäppchen kommt aus Berlin! 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen in Berlin"
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
bis 5. Januar 2013, Mo-Sa 11-19 Uhr, vom 22.12. bis 29. 12. 11-17 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen. Katalog 256 Seiten, 18 Euro
Informationen der Staatsbibliothek
Website der Märchentage
Montag, 5. November 2012
Im Theater (41): Inge Keller spielt Tilla Durieux an den Kammerspielen des Deutschen Theaters
Nächstes Jahr wird sie Neunzig. „Ihr Debüt gab sie 1942 im Theater am Kurfürstendamm“, heißt es lapidar im Programmheft über die Schauspielerin Inge Keller. Siebzig Jahre später steht sie noch einmal auf der Bühne, was den Sachverhalt nicht ganz trifft, weil das Stehen in diesem Alter alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Doch die Kollegen vom Deutschen Theater, an dem Inge Keller ein halbes Jahrhundert Ensemblemitglied war, stützen sie liebevoll. Eine Legende spielt gegen ihr Verschwinden an, gegen ihre Hinfälligkeit, das Alter und den Tod. Ein Ereignis, weitab von allem, was sonst an deutschen Bühnen vorgeht.
Freitag, 2. November 2012
Im Theater (40): Wo die Paare Trauer tragen. Dea Lohers "Am Schwarzen See" im Deutschen Theater
Kann
mal jemand die Hintergrundmusik abstellen? Das traut sich natürlich niemand in
die Premiere hineinzurufen, aber der Gedanke liegt in der Luft. Denn was sich
vorn auf der Bühne an persönlicher Tragik abspielt, schwimmt in einer
melancholischen Klang- und Sangsoße, die das Unbekömmliche ungenießbar macht.
Was ist bloß in den Regisseur Andreas Kriegenburg gefahren, dass er die zarte
Musikalität des neuen Stücks von Dea Loher derart verkleistert?
Die
Erwartungen an die Uraufführung von „Am Schwarzen See“, ein Auftragswerk des
Deutschen Theaters waren hoch, immerhin hatten Loher und Kriegenburg 2008 für
„Das letzte Feuer“ den „Faust“-Theaterpreis abgeräumt und waren 2010 mit
„Diebe“ zum Theatertreffen eingeladen. „Am Schwarzen See“ ist die dreizehnte
Uraufführung eines Loher-Stücks durch Kriegenburg innerhalb von 17 Jahren. Nach
den figurenreichen und streckenweise komischen Stücken der jüngsten Zeit
überraschen Autorin und Lieblingsregisseur nun mit einem bleischweren
Kammerspiel: Zwei Ehepaare verbringen einen Abend und einen Tag miteinander. Wie
in solchen Dramen unvermeidlich, werden die ungelösten Konflikte und
ungestillten Sehnsüchte in Dauerbeziehungen allmählich freigelegt. Doch bei
Loher fliegen nicht die Fetzen wie im Klassiker „Wer hat Angst vor Virginia
Woolf?“ oder in Yasmina Rezas Erfolgsstück „Der Gott des Gemetzels“. Lohers
Paare quält ein gemeinsames Trauma: Ihre Kinder Fritz und Nina haben als
Jugendliche zusammen Selbstmord begangen.
Mönchszelle, Fitnessraum, Rumpelkammer – Schaffensorte der Kunst in der Stuttgarter Ausstellung "Mythos Atelier"
Von Elke Linda Buchholz - Ein legendenumwobener Ort wird besichtigt: Die Staatsgalerie Stuttgart lädt zum Atelierrundgang. Wo Caspar David Friedrich in stiller Stube werkelte, Picasso sich zum Tête-à-Tête mit seinen Aktmodellen traf und Anselm Kiefer das Gerümpel deutscher Geschichte durchstöberte – die Orte künstlerischen Schaffens ziehen seit dem frühen 19. Jahrhundert die Neugier des Publikums auf sich. Doch was die Künstler von ihrem Schaffensambiente preisgeben, ist immer auch Teil ihrer künstlerischen Selbstinszenierung. Weiterlesen
Denksportzentrum der Archäologie
In der STUTTGARTER ZEITUNG erschien heute der ausführliche Bericht von Elke Linda Buchholz zur Eröffnung des Archäologischen Zentrums in Berlin:
![]() |
Lesesaal in der Archäologischen Bibliothek Mehr Fotos |
Die aramäische Göttin lächelt. Würdevoll, wie es sich für eine 3000 Jahre alte Grabfigur gehört, hat sie im lichtdurchfluteten Foyer des neuen Archäologischen Zentrums der Staatlichen Museen zu Berlin Aufstellung bezogen. Draußen vor der hohen Fensterfront rattert ein ICE auf der Stadtbahntrasse vorbei, drinnen strahlen die Festredner mit der Berliner Herbstsonne um die Wette. Kulturstaatsminister Bernd Neumann freut sich, dass der 47 Millionen Euro teure Neubau im Kostenrahmen blieb. Stiftungspräsident Hermann Parzinger begeistert sich für die idealen Forschungsbedingungen, die der Bau mit seinen Werkstätten, Schaudepots und Bibliotheksbeständen bietet. Nicht nur die zuvor in verwinkelten Nebengelassen des Pergamonmuseums untergebrachten Wissenschaftler und Restauratoren dürfen nun in maßgeschneiderten Arbeitsräumen werkeln, auch Forscher aus aller Welt sollen hierher strömen. Eine "Hochleistungsdenksporthalle" sei der nüchtern wirkende Bau, so Freizeitsportler Parzinger. Ein "Pumpwerk des Wissens" nennt ihn Museumsgeneral Eissenhauer.
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Wem gehört das Raubgut? Ausstellung und Website der Zentral- und Landesbibliothek
![]() |
Im Zugangsbuch "J" wurde Raubgut verzeichnet, das in der Nazizeit in den Besitz der Berliner Stadtbibliothek gelangte. |
Geraubte Bücher, verfolgte Menschen
Ausstellung im Lesesaal der Historischen Sammlungen
Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), Breitestr. 30 – 31, 10178 Berlin
ständige Ausstellung ab 31.10.12, Öffnungszeiten: Mi und Do 10 – 19 Uhr
Archäologisches Zentrum in Berlin eröffnet - aktuelle Fotos
![]() |
Skulpturendepot im Archäologischen Zentrum |
![]() |
Kulturstaatsminister Bernd Neumann spricht im Foyer. |
Mittwoch, 24. Oktober 2012
ZLB ins ICC? Oje!
Das Büro KSP Jürgen Engel Architekten schlägt vor, die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) im Internationalen Congress Centrum (ICC) unterzubringen, das die Messegesellschaft nicht länger nutzen will.
Montag, 22. Oktober 2012
Eine fliegender Teppich für die Kunst
Der Louvre in Paris hat eine neue Abteilung für islamische Kunst eröffnet - die spektakulärste Erweiterung des Museums seit dem Bau der Pyramide von I. M. Pei im Innenhof. Elke Linda Buchholz hat sie besichtigt und in der STUTTGARTER ZEITUNG vom vergangenen Samstag darüber berichtet:
Im Cour Visconti des Louvre ist ein sanft gewellter, golden schimmernder Teppich gelandet. Das aus Metallfäden und Glas konstruierte Dach legt sich schützend und scheinbar schwerelos über die neue Abteilung für islamische Kunst. Von oben gesehen wirkt die Außenhaut undurchsichtig wie eine bewegte Dünenlandschaft. Von innen aber lässt sie das Sonnenlicht durchscheinen, als sei sie ein hauchzarter Seidenschleier.Die aus 2350 Dreiecken montierte Dachkonstruktion ruht auf nur acht dünnen, schrägen Metallsäulen. Dem rechtwinkligen Klassizismus der steinernen Hoffassaden setzen die Architekten Rudy Ricciotti und Mario Bellini viel Schwung, Licht und Leichtigkeit entgegen - und wahren zugleich behutsam Distanz zu den historischen Palastfronten des bisher ungenutzten Cour Visconti. Um zusätzlich noch Ausstellungsfläche im Untergeschoss zu gewinnen, wurde das Terrain so tief ausgeschachtet, dass die Architekten fürchteten, die Hoffassaden des 17. Jahrhunderts könnten einstürzten. Doch der Geniestreich ist gelungen: eine Geste der Freundschaft und des Willkommens für die hier auratisch in Szene gesetzten Kostbarkeiten der islamischen Welt. Weiterlesen
Im Cour Visconti des Louvre ist ein sanft gewellter, golden schimmernder Teppich gelandet. Das aus Metallfäden und Glas konstruierte Dach legt sich schützend und scheinbar schwerelos über die neue Abteilung für islamische Kunst. Von oben gesehen wirkt die Außenhaut undurchsichtig wie eine bewegte Dünenlandschaft. Von innen aber lässt sie das Sonnenlicht durchscheinen, als sei sie ein hauchzarter Seidenschleier.Die aus 2350 Dreiecken montierte Dachkonstruktion ruht auf nur acht dünnen, schrägen Metallsäulen. Dem rechtwinkligen Klassizismus der steinernen Hoffassaden setzen die Architekten Rudy Ricciotti und Mario Bellini viel Schwung, Licht und Leichtigkeit entgegen - und wahren zugleich behutsam Distanz zu den historischen Palastfronten des bisher ungenutzten Cour Visconti. Um zusätzlich noch Ausstellungsfläche im Untergeschoss zu gewinnen, wurde das Terrain so tief ausgeschachtet, dass die Architekten fürchteten, die Hoffassaden des 17. Jahrhunderts könnten einstürzten. Doch der Geniestreich ist gelungen: eine Geste der Freundschaft und des Willkommens für die hier auratisch in Szene gesetzten Kostbarkeiten der islamischen Welt. Weiterlesen
Pracht auf Pergament
In einem ehemaligen Atombunker werden die kostbarsten Handschriften des Mittelalters aus der Bayerischen Staatsbibliothek normalerweise verwahrt, jetzt sind Sie in der Hypo-Kunsthalle München ausgestellt. Zur Ausstellung Pracht auf Pergament über die mittelalterliche Buchmalerei hat Elke Linda Buchholz den Audioguide geschrieben. Einen Filmbericht des Bayerischen Fernsehens finden Sie hier.
Freitag, 19. Oktober 2012
Zar Nikolaus fuhr Mercedes. Eine Ausstellung über Russen und Deutsche im Neuen Museum
Von Elke Linda Buchholz - Wie gerade erst abgeladen stehen Holzkisten mit Wachsblöcken, tönernen Spinnwirteln und Schwertern im Neuen Museum: Handelsgüter, mit denen Kauffahrer vor 1000 Jahren miteinander ins Geschäft kamen. Bier, Salz und Heringe transportierten sie in Fässern, auf deren Deckel sie ihre Marken ritzten. Auf einem vier Meter breiten Kirchengestühl ließen Rigafahrer der Hansestadt Stralsund um 1360 ihre Handelspartner verewigen. Da flitzen Eichhörnchen durch die Baumwipfel, werden von Jägern mit Pfeil und Bogen zur Strecke gebracht und schließlich als Handelsware einem westlich gekleideten Pelzhändler übergeben. Der Schnitzkünstler schildert die Russen nicht als wilde Barbaren, wie es Jahrhunderte später viele Reisende taten. Die
geschickten Jäger wirken gepflegt mit ihren exotisch geflochtenen Bärten und hohen Mützen.
Empfangen wird der Besucher der Ausstellung Russen und Deutsche von einem dem Kirchengestühl nachgebildeten Wald. Geschichte ist ein Dickicht. Wie schlägt man Schneisen hinein? Unter der Schirmherrschaft ihrer Staatsoberhäupter haben sich russische und deutsche Historiker auf 600 Exponate aus tausend Jahren verständigt. Nachdem sie zuerst in Moskau gezeigt wurden, ist eine völlig neue deutsche Ausstellungsversion nun auf der Museumsinsel zu sehen. Streng chronologisch geht es um "die Verflechtungen der beiden Völker" in einem "überwiegend friedlichen Neben- und Miteinander", so Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Weiterlesen
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Tour Total - das jüngste Hochhaus Berlins im filigranen Spitzengewand
![]() |
Fotos: Elke Linda Buchholz |
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Denkmalschutzprojekte in Sachsen und Nordrhein-Westfalen: zwei neue Publikationen

Dienstag, 2. Oktober 2012
Chamissos Nachlass und andere Kostbarkeiten
![]() |
Ein Notizbuch aus Chamissos Nachlass Mit freundlicher Genehmigung der Staatsbibliothek PK |
Am Samstag, den 6. Oktober um 16 Uhr findet im Chamisso-Literaturhaus in Kunersdorf ein Werkstattgespräch zum Nachlass des Dichters und Naturforschers Adelbert von Chamisso in der Staatsbibliothek statt. Die Germanistin Monika Sproll und die Archivarin Anja Krüger erzählen von ihren Arbeiten mit dem umfangreichen, bisher wenig bekannten Nachlass, von ihren Entdeckungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, die ihre Arbeit bisher erbracht hat.
Montag, 17. September 2012
Im Theater (39): Martin Wuttke in René Polleschs "Don Juan" an der Volksbühne
Don Juan ist Kettenraucher. Damit er keine Aschekrümel auf der Bühne hinterlässt, trägt ein Mitspieler immer einen weißen Blecheimer hinter ihm her. Das Laster hat es wirklich nicht leicht heutzutage! Es wird eingehegt, überwacht, von Gesundheitsaposteln mit Warnaufklebern versehen oder gleich ganz verboten. Mag ja sein, dass Rauchen das Leben verkürzt, aber für einen Don Juan ist das schon gar kein Grund damit aufzuhören: "Lange zu leben, das ist doch kein Leben!'
Streitfall Gemäldegalerie: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf dem Weg vom Wünschbaren zum Machbaren
In der STUTTGARTER ZEITUNG von heute resümiert Michael Bienert den Sommerstreit über eine Umzug und Neubau für die Gemäldegalerie am Kulturforum. Bereits im Juni hatte er darüber berichtet. Jetzt will die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auch Alternativen prüfen lassen, um die Kunst des 20. Jahrhunderts am Kulturforum zu präsentieren.
![]() |
Caravaggio statt Container: Hier soll eine neue Gemäldegalerie gebaut werden. Foto: Bienert |
Die leeren Transportkisten am Eingang des Neubaus verraten:
Es wird eingeräumt. Ende Oktober soll das Archäologische Zentrum der
Stuttgarter Architekten Joel Harris und Volker Kurrle neben der Berliner
Museumsinsel eingeweiht werden. Der ziegelbraune kantige Baukörper verschließt
sich neugierigen Blicken, so hoch sind die vertikalen Fensterschlitze
angebracht. Ein Zweckbau für Museumsverwaltung, Restaurierungswerkstätten und
Bibliothek, bei dessen Entwurf die Architekten Rücksicht auf eine Fata Morgana
nehmen mussten. Nebenan, wo jetzt Parkplätze markiert und Container für
Bauleute aufgestapelt sind, existiert in den Köpfen der Berliner
Museumsdirektoren längst eine neue Gemäldegalerie mit den Spitzenwerken von
Caravaggio, Rubens und Rembrandt.
Mittwoch, 12. September 2012
Mäuseskizzen, Eisensessel, Freiheitsdom
In der STUTTGARTER ZEITUNG ist heute der ausführliche Bericht von Elke Linda Buchholz über die Ausstellung Karl Friedrich Schinkel - Geschichte und Poesie am Kulturforum erschienen.
Moskau brennt! Dichte rote Rauchschwaden ziehen über den Kreml. Sie bewegen sich wirklich auf diesem Monumentalgemälde, ebenso wie die im Vordergrund mit Sack und Pack flüchtenden Einwohner. Dann fällt der Vorhang, das aufgeregte Stimmengewirr ebbt ab, die Show ist vorüber. Das Berliner Publikum von 1813 war begeistert. Jetzt ist Karl Friedrich Schinkels optisch-mechanisches Schaubild in einer Rekonstruktion zu erleben. Weiterlesen
Moskau brennt! Dichte rote Rauchschwaden ziehen über den Kreml. Sie bewegen sich wirklich auf diesem Monumentalgemälde, ebenso wie die im Vordergrund mit Sack und Pack flüchtenden Einwohner. Dann fällt der Vorhang, das aufgeregte Stimmengewirr ebbt ab, die Show ist vorüber. Das Berliner Publikum von 1813 war begeistert. Jetzt ist Karl Friedrich Schinkels optisch-mechanisches Schaubild in einer Rekonstruktion zu erleben. Weiterlesen
Dienstag, 11. September 2012
Im Theater (38): Ibsens "Volksfeind" an der Schaubühne
Wo es um Wirtschaftsinteressen geht, hört die Demokratie auf. „Als Angestellter hast Du kein Recht auf eine eigene Überzeugung“, faucht der Chef des städtischen Kurbades den Badearzt an. Wer den Dienstweg verlässt und Hierarchien unterläuft, fliegt raus! Doch die Warnung kommt zu spät: Doktor Stockmann hat schon ein Gutachten an die Presse gegeben, wonach die Kurgäste in vergiftetem Wasser baden. Wenn das rauskommt, muss der einzige lukrative Betrieb der Stadt für zwei Jahre schließen und die Bürger müssen neue Wasserleitungen bezahlen. Ein Alptraum für den Chef des Kurbades, der als Stadtrat wiedergewählt werden will.
Samstag, 8. September 2012
Ein neues Buch über die Glanzzeit der Friedrichstraße
![]() |
Harald Neckelmann: Friedrichstraße Berlin. Berlin Story Verlag, 19,80 EUR |
Donnerstag, 6. September 2012
Lebensfluten - Tatensturm
Michael Bienert hat die neue Dauerausstellung im Museumsanbau des Goethe-Hauses (Foto) besichtigt und berichtet darüber heute in der Stuttgarter Zeitung:
Goethe schrieb nicht gern mit Tinte und Feder. Das Kratzen auf dem Papier und die Tintenkleckserei störten seinen Gedankenfluss, lieber skizzierte er Einfälle mit dem Bleistift oder diktierte einem Schreiber. Mit Papier ging er sparsam um, für Konzepte benutzte Goethe gerne zerschnittene Theaterzettel. Auch Briefe an Freunde diktierte er meist. Um die Nachfrage nach Goethe-Autographen zu befriedigen, ließ er um 1820 handgeschriebene Verse lithografieren und verschenkte diese Blätter. Der Gedanke, dass Goethe an der Copy-and-Paste-Funktion eines Laptop-Computers seine helle Freude gehabt hätte, stellt sich beim genauen Blick auf seine Schreibwerkzeuge und Manuskripte von selbst ein. Weiterlesen
Goethe schrieb nicht gern mit Tinte und Feder. Das Kratzen auf dem Papier und die Tintenkleckserei störten seinen Gedankenfluss, lieber skizzierte er Einfälle mit dem Bleistift oder diktierte einem Schreiber. Mit Papier ging er sparsam um, für Konzepte benutzte Goethe gerne zerschnittene Theaterzettel. Auch Briefe an Freunde diktierte er meist. Um die Nachfrage nach Goethe-Autographen zu befriedigen, ließ er um 1820 handgeschriebene Verse lithografieren und verschenkte diese Blätter. Der Gedanke, dass Goethe an der Copy-and-Paste-Funktion eines Laptop-Computers seine helle Freude gehabt hätte, stellt sich beim genauen Blick auf seine Schreibwerkzeuge und Manuskripte von selbst ein. Weiterlesen
Mittwoch, 5. September 2012
Mythos Olympia - Kult und Spiele im Martin-Gropius-Bau
Elke Linda Buchholz über die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, erschienen am 5. September 2012 in der STUTTGARTER ZEITUNG:
Leichtfüßig ist Nike im Lichthof gelandet. Kaum berühren ihre Zehen den Boden, so schwerelos hat der antike Bildhauer Paionios sie geformt. Das Abbild der Siegesgöttin ziert die aktuellen Medaillen der Olympiasieger von London. Das Original stand auf einem hohen Pfeiler vor dem Zeustempel im antiken Olympia. In Berlin ist sie nur als Gipsabguss zu sehen: trotzdem schön. Auch die Monumentalreliefs vom Giebel des Tempels, auf denen der Wagenlenker Pelops seinem Konkurrenten entgegentritt, wurden mit Abgüssen rekonstruiert.
Leichtfüßig ist Nike im Lichthof gelandet. Kaum berühren ihre Zehen den Boden, so schwerelos hat der antike Bildhauer Paionios sie geformt. Das Abbild der Siegesgöttin ziert die aktuellen Medaillen der Olympiasieger von London. Das Original stand auf einem hohen Pfeiler vor dem Zeustempel im antiken Olympia. In Berlin ist sie nur als Gipsabguss zu sehen: trotzdem schön. Auch die Monumentalreliefs vom Giebel des Tempels, auf denen der Wagenlenker Pelops seinem Konkurrenten entgegentritt, wurden mit Abgüssen rekonstruiert.
Geschichte und Poesie: die Schinkel-Ausstellung am Kulturforum
![]() |
Von Schinkel entworfene Stühle in der Ausstellung am Kulturforum |
Sonntag, 2. September 2012
Im Theater (37): Ödipus Stadt im Deutschen Theater
Es ist ja nicht so, dass der Start der neuen Theatersaison automatisch Hochgefühle im Kritiker auslöst. Wir werden wieder viel Halbgares, Überwürztes und Ungenießbares verkosten müssen - wozu eigentlich? Umso größer das Glück, wenn die ersten dreißig, vierzig Theaterminuten der beginnenden Spielzeit einem richtig Lust machen: In dieser kurzen Zeitspanne spielt Ulrich Matthes das ganze Drama des thebanischen Königs, Vatermörders und Muttergatten Ödipus so hellklar, dass es eine Offenbarung ist. So ohne Zuviel, ohne Schnickschnack, ohne jeden billigen Effekt, so hingegeben an die Sprache und die Figur könnte es Stunden und Tage weitergehen, ohne dass sich die Frage stellt: Was mache ich hier eigentlich?
Freitag, 31. August 2012
Geschichte im Fluss
![]() |
Vernebelter Blick von Deutschland nach Polen - Winterimpression aus Frankfurt/Oder Foto: Bienert |
Mittwoch, 29. August 2012
775 Jahre Berlin - ein Grund zum Feiern?
![]() |
Ralph Hoppe erklärt Berlin: Fast täglich auf der Straße, am 2. 9. in der Stadtbibliothek. |
In der Android-Welt angekommen
Ab sofort sind unsere digitalen Berlin-Guides auch auf Android-Handys und Tablets lauffähig, denn die als technische Basis dienende Guidewriters-App steht jetzt auch bei GooglePlay zum Download bereit. Apple-User konnten die Guides schon seit dem Frühjahr auf iPhone und iPad testen. Wer es ausprobieren möchte: Die Guides Friedrich der Große in Berlin und Die Zwanziger Jahre um Berlin stehen gratis zur Verfügung. Positive Bewertungen helfen übrigens sehr, dass solche anspruchsvollen Angebote auf dem explodierenden App-Markt sichtbar bleiben! Zu den Guides
Pergamon-Panorama und Ausstellung verlängert bis 14. Oktober 2012

Über der antiken Stadt Pergamon geht die Sonne auf. Stimmengewirr tönt von den belebten Plätzen der Akropolis herüber, die sich spektakulär auf einem schmalen Felsplateau über der weiten Ebene erhebt. Im Halbrund des Theaters nehmen die Leute auf Sitzkissen Platz, andere schlendern über den Vorplatz des Athenatempels. Am neuen Trajantempel daneben wird noch gebaut. Gerade besichtigt Kaiser Hadrian mit seinem Gefolge seine Baustellen: Wir schreiben das Jahr 129 nach Christus.
Die Illusion ist perfekt. Im 360-Grad-Rundumblick hat der Panoramakünstler Yadegar Asisi das antike Pergamon auf einer mehr als 100 Meter langen Stoffbahn mit ditigalfotografischer Schärfe und nach aktuellem archäologischen Forschungsstand vergegenwärtigt. Mittendrin im Stadtgetümmel erblickt man den berühmten Pergamonaltar - mit farbig bemaltem Relieffries. Ein Realitätschock.
Die Illusion ist perfekt. Im 360-Grad-Rundumblick hat der Panoramakünstler Yadegar Asisi das antike Pergamon auf einer mehr als 100 Meter langen Stoffbahn mit ditigalfotografischer Schärfe und nach aktuellem archäologischen Forschungsstand vergegenwärtigt. Mittendrin im Stadtgetümmel erblickt man den berühmten Pergamonaltar - mit farbig bemaltem Relieffries. Ein Realitätschock.
Montag, 27. August 2012
Großlabor des Wohnungsbaus
Manche Berliner Siedlungen der
Weimarer Republik sind seit 2008 Weltkulturerbe, andere nicht – aber trotzdem
sehenswert. Ein Streifzug von Michael Bienert, der auch als Stadtführer dort oft unterwegs ist, erschienen am 25. August 2012 im Feuilleton der Stuttgarter Zeitung:
![]() |
Heidebrinker Straße 8 in der Gartenstadt Atlantic Foto: Bienert |
Hat man dieses Wohnhaus bei der
Sanierung vergessen? Im Vorbeigehen wirkt es so. Das Haus Heidebrinker Straße
15 in der sanierten Gartenstadt Atlantic trägt noch den Originalputz aus den
legendären Zwanziger Jahren. Er ist nachgedunkelt, aber wenn die Sonne darauf
scheint, dann beginnen feine Körnchen darin plötzlich zu schillern und zu
blinkern. Die Fassade lebt! Dann bemerkt man weitere feine Details, die an den
Nachbarhäusern verloren gegangen sind: die Kasten-Doppelfenster und ihre expressionistischen
Einfassungen lassen die ungedämmte Außenwand viel plastischer wirken. Die
Rollläden sind aus Holz, nicht aus Kunststoff. Es fehlt die dicke
Wärmedämmschicht unter dem Putz. Wenigstens ein Haus der Gartenstadt
Atlantic am S-Bahnhof Gesundbrunnen schaut noch genauso aus, wie der
deutsch-jüdische Architekt Rudolf Fränkel es entworfen hatte – dank einer
Finanzspritze von 200.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. An den übrigen rund 50 Häusern
der Siedlung hat der private Eigentümer das Erscheinungsbild nur vergröbert
wiederherstellen lassen, sonst wären die Mieten explodiert. Wichtiger war ihm,
die bunte Bevölkerungsmischung in dem zu Mauerzeiten stark herunter gekommenen
Kiez zu erhalten. Man sieht es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weiterlesen im Zwanziger-Jahre-Blog
Dienstag, 21. August 2012
Was ihm fehlen wird, wenn er tot ist
So heißt der neue Roman von Sandra Hoffmann, für den die Autorin noch vor dem Erscheinungstermin dem Thaddäus-Troll-Preis zuerkannt bekam. Michael Bienert hat ihn im literaturblatt besprochen, dank der anstehenden Preisverleihung ist die Besprechung auch online auf Kulturfinder Baden-Württemberg zu lesen: "Ein Aufklärungsroman über die deutsch-polnische Vergangenheit, ein
Plädoyer für einen respektvollen Umgang mit den Sterbenden, eine
Reflexion über das Lebenswerte am Leben – das alles steckt gut verpackt
in diesem schlanken, unprätentiösen, uneitlen Buch."
Abonnieren
Posts (Atom)