Blick in die Ausstellung Der gelbe Schein |
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Montag, 3. Dezember 2012
Mädchenhandel, damals
Das Foto zeigt Paula Waisman, fotografiert 1925 von der Polizei in Danzig. Kurz nach ihrer Hochzeit in Warschau brannte sie mit einem älteren Geschäftsmann durch, nicht ahnend, dass ihr Liebhaber ein Menschenhändler war. Er hatte bereits einen gefälschten Pass für die junge Frau besorgt und ein Visum nach Mexiko eintragen lassen, als die Polizei ihn schnappte. Im Centrum Judaicum erzählt eine exzellent inszenierte Ausstellung die Geschichte jüdischer Frauen, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in die Prostitution getrieben wurden und weitab von ihrer Heimat als Sexsklavinnen arbeiten mussten. Oft führte ihr Weg von Osteuropa nach Amerika, wo schon im 19. Jahrhundert eine große Nachfrage nach Frauen für die weißen Siedler im Wilden Westen bestand. Der Ausstellungstitel "Der gelbe Schein" bezieht sich auf ein Ausweispapier von Prostituierten im zaristischen Russland, gegen das auch jüdische Frauen ihre Personalpapiere eintauschten, die nicht in diesem Beruf arbeiteten: Für sie war es fast der einzige Weg, die für Juden reservierten Ghettos und Ansiedlungsrayons zu verlassen und in Städten wie Moskau oder St. Petersburg ihr Glück zu versuchen. Weitere Informationen zur Ausstellung
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