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Freitag, 19. Oktober 2012

Zar Nikolaus fuhr Mercedes. Eine Ausstellung über Russen und Deutsche im Neuen Museum

Von Elke Linda Buchholz - Wie gerade erst abgeladen stehen Holzkisten mit Wachsblöcken, tönernen Spinnwirteln und Schwertern im Neuen Museum: Handelsgüter, mit denen Kauffahrer vor 1000 Jahren miteinander ins Geschäft kamen. Bier, Salz und Heringe transportierten sie in Fässern, auf deren Deckel sie ihre Marken ritzten. Auf einem vier Meter breiten Kirchengestühl ließen Rigafahrer der Hansestadt Stralsund um 1360 ihre Handelspartner verewigen. Da flitzen Eichhörnchen durch die Baumwipfel, werden von Jägern mit Pfeil und Bogen zur Strecke gebracht und schließlich als Handelsware einem westlich gekleideten Pelzhändler übergeben. Der Schnitzkünstler schildert die Russen nicht als wilde Barbaren, wie es Jahrhunderte später viele Reisende taten. Die geschickten Jäger wirken gepflegt mit ihren exotisch geflochtenen Bärten und hohen Mützen. Empfangen wird der Besucher der Ausstellung Russen und Deutsche von einem dem Kirchengestühl nachgebildeten Wald. Geschichte ist ein Dickicht. Wie schlägt man Schneisen hinein? Unter der Schirmherrschaft ihrer Staatsoberhäupter haben sich russische und deutsche Historiker auf 600 Exponate aus tausend Jahren verständigt. Nachdem sie zuerst in Moskau gezeigt wurden, ist eine völlig neue deutsche Ausstellungsversion nun auf der Museumsinsel zu sehen. Streng chronologisch geht es um "die Verflechtungen der beiden Völker" in einem "überwiegend friedlichen Neben- und Miteinander", so Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Weiterlesen

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