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Freitag, 24. Dezember 2010
Hip Hop Heiligabend
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Unheimliche Wirklichkeiten in Baden-Baden

Im Theater (15): Krieg ernährt die Familie
Dienstag, 21. Dezember 2010
Paris-Bücher

Mittwoch, 15. Dezember 2010
Die Farbe funkelt
Dienstag, 14. Dezember 2010
Gefahrenabwehr

Montag, 13. Dezember 2010
Im Theater (14): Nuttenrepublik
Nun also die Sexarbeiterinnen. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann Volker Lösch und sein Team auf ihren Streifzügen durch die sozialen Milieus auf dem Strich, in den Bordellen und Massagesalons fündig werden würden. Das ging etwas schneller als geplant, weil es nicht möglich war, genügend Freiwillige aus der Finanzwirtschaft für eine vorweihnachtliche Aufführung von Georg Kaisers „Von morgens bis mitternachts“ zu rekrutieren. Statt dessen nun ein Verschnitt von Wedekinds „Lulu“-Tragödie mit „Texten von Berliner Sexarbeiterinnen“, die aus Interviews komponiert wurden. „Muschis aller Länder, vereinigt Euch!“ skandiert der furiose Prostituiertenchor ganz zum Schluss ins amüsierte Publikum: „Steht auf für ein befriedigtes Deutschland, für ein befriedigtes Europa, für eine befriedigte Welt!“ - Die gesamte Theaterkritik lesen Sie hier.
Freitag, 10. Dezember 2010
Ein Preis für Franz Hessel

Wahrnehmungsschnipsel und Bilderrauschen
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Das teuerste Buch der Welt

Hofnarren des Sozialismus auf Burg Beeskow

Dienstag, 7. Dezember 2010
Kanzlerkarte

Montag, 22. November 2010
Im Theater (13): Schimmelpfennig und Inflationsgeld
So haben Bücher keine Zukunft

Dienstag, 16. November 2010
Kolonialpolitik

Sie haben auch dem Goethe-Institut ihr Vertrauen ausgesprochen, indem sie die Sparvorschläge des Auswärtigen Amtes neutralisierten: Zwar akzeptierten die Parlamentarier eine Budgetkürzung um 8 Millionen, bewilligten aber dem Goethe-Institut dieselbe Summe zusätzlich für die Förderung der deutschen Sprache im Ausland. Ein Kompromiss, bei dem niemand sein Gesicht verliert.
Warum allerdings das Berliner Haus der Kulturen der Welt eine 20-prozentige Kürzung seiner Förderung durch das Auswärtige Amt hinnehmen muss, bleibt ein Rätsel. Seit 1989 bietet es den außereuropäischen Kulturen in der Hauptstadt eine Plattform. Es signalisiert weltweit, dass Deutschland nicht nur eine kulturelle Exportnation sein will, sondern auch auf die Welt neugierig ist.
Wie wenig man hierzulande von fremden Kulturen immer noch weiß, zeigen viele unsägliche Wortmeldungen in der aktuellen Integrationsdebatte. Um den internationalen Kulturdialog zu fördern, will der Bund in den kommenden Jahren 552 Millionen Euro für ein Humboldt-Forum am Berliner Schlossplatz ausgeben. Es ist total absurd, nun das Haus der Kulturen zu schröpfen, das hier und jetzt leistet, was das Humboldt-Forum eines fernen Tages einmal leisten soll.
Vom Ausland gesehen sieht das nach Kolonialpolitik aus: Die Deutschen nehmen den Export ihrer eigenen Sprache wichtiger als die Begegnung mit fremden Kulturen im eigenen Land. Ohne Not setzt das Auswärtige Amt ein völlig verkehrtes kulturpolitisches Signal.
Montag, 15. November 2010
Führungskräfte
Donnerstag, 11. November 2010
Literaturhäuser in Deutschland

Montag, 8. November 2010
Schön bunt hier

Donnerstag, 4. November 2010
Der lange Atem

Montag, 1. November 2010
Im Theater (12): Im Dickicht der Städte

Donnerstag, 28. Oktober 2010
Die teuflische Fantasie der Securitate

Phantomschmerz in Mitte

Montag, 25. Oktober 2010
Das letzte Tabu

ringbahn.com

Mittwoch, 20. Oktober 2010
Freizeitkapitäne

Mittwoch, 13. Oktober 2010
Ein Forum für Chamisso

Zu Monet nach Paris

Frauen schauen Dich an

Donnerstag, 7. Oktober 2010
Jeden Tag eine gute Zeitung

Dienstag, 5. Oktober 2010
Rauf auf die Bundeswippe!

Zehn Millionen Euro hat der Bundestag vor zwei Jahren für ein Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin bewilligt. Wofür sie ausgegeben werden sollen, ist auch nach dem zweiten Gestaltungswettbewerb unklar. Eine Jury kürte am 3. Oktober drei gleichrangige Siegerentwürfe aus 28 Arbeiten eines beschränkten Wettbewerbs, für den sich 386 Bewerber angemeldet hatten. Vorangegangen war 2009 der Abbruch eines ersten offenen Ideenwettbewerbs mit 533 Teilnehmern. Als Konsequenz aus dem Fiasko wurde die Aufgabe beim zweiten Anlauf vereinfacht: Statt 200 Jahren Einheitsstreben sollten die Künstler nur noch die friedliche Revolution von 1989/90 in die Form eines Nationaldenkmals bringen.
Montag, 4. Oktober 2010
Im Theater (11): Freedom And Democracy

Montag, 27. September 2010
Agenten unter Palmen

Montag, 20. September 2010
Architekten wählen einen Stadtplaner zum Präsidenten

Ein Denkfilm für Walter Benjamin

Walter Benjamins Aktentasche bleibt verschollen. Ihr Inhalt sei wichtiger als er selbst, sagte er seiner Fluchthelferin, ehe er sich vor 70 Jahren in den Pyrenäen vergiftete, um nicht den Nazis in die Hände zu fallen. Andere von Freunden gerettete Nachlasspapiere haben Jahrzehnte später im Berliner Benjamin-Archiv zusammengefunden. Es bildet ein Denken ab, das sich leichthin zwischen extremen Polen bewegte: Proust und Brecht, Kindheitserinnerung und Philosophie, Marxismus und Theologie, Aura und Massenproduktion, Bild und Begriff. Weit über seinen Tod hinaus sorgt die spielerische Beweglichkeit dieses Denkens für Irritationen. Es lässt auch den Filmemacher David Wittenberg nicht los: Aus Anlass des 70. Todestag hat er seinen mittlerweile dritten Film über Benjamin gedreht, der heute gesendet wird. „Geschichten der Freundschaft“ zeichnet die intellektuelle Biografie entlang der intensiven Beziehungen zu Gershom Scholem, Bert Brecht und dem Ehepaar Adorno nach. Zu einem eingesprochenen Essay sieht man ruhige Bilder von Orten, die für Benjamin wichtig waren: Denkbilder von heute. - Heute auf arte, 23:50 Uhr, Wiederholungen am 26. September 2010 um 01:40 Uhr und 6. Oktober.2010 um 05:00 Uhr. Der 70. Todestag von Walter Benjamin ist der 26. September.
Mittwoch, 15. September 2010
Die verschwundene Grenadierstraße

Die Grenadierstraße galt bis zum Zweiten Weltkrieg als Hauptstraße der ostjüdischen Kolonie im Berliner Scheunenviertel. Der Name Grenadierstraße war in osteuropäischen Schtetln ebenso ein Begriff wie unter jüdischen Emigranten in Amerika. Heute sucht man ihn vergebens auf den Stadtplänen, seit DDR-Zeiten heißt die Straße Almstadtstraße nach einem kommunistischen Widerstandskämpfer. Der Historiker Horst Helas hat ihr nun ein eigenes kleines Buch gewidmet (Die Grenadierstraße im Berliner Scheunenviertel: Ein Ghetto mit offenen Toren. Hentrich & Hentrich, Berlin 2010, 128 Seiten, 12,90 Euro), in dem er zuletzt einen 16 Jahre alten Vorschlag von Michael Bienert aufgreift: Eigentlich wäre es Berlin der verschwundenen Grenadierstraße und ihren deportierten und ermordeten Bewohnern schuldig, dass an den heutigen Straßenschildern wenigstens ein Hinweis auf den alten Namen angebracht wird. So etwas gibt es längst auch anderswo, zum Beispiel an der Taubertstraße in der Villenkolonie Grunewald, die von 1925 bis 1933 Rathenauallee hieß, nach dem in der Nähe von Rechtsradikalen ermordeten jüdischen Reichsaußenminister Walther Rathenau. - Michael Bienerts Tagesspiegel-Artikel über die Grenadierstraße in Martin Beradts Roman Beide Seiten einer Straße finden Sie in unserem Archiv.
Sammlergeschichten im Naturkundemuseum

Jakob ist ein Mädchen. Das kam aber erst heraus, als der Hauspapagei des Naturforschers Alexander von Humboldt ausgestopft werden sollte. Dreißig Jahre lebten die beiden in einem Haushalt. Nun sitzt Jakob weit besser konserviert als sein Herrchen in einer Vitrine im Berliner Naturkundemuseum. Gemeinsam mit der nach Humboldt benannten Berliner Universität feiert es in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. In einer farbigen Jubiläumsausstellung präsentiert das Haus die Geschichte seine Sammlungen, außerdem ist der wiederaufgebaute Ostflügel mit einem spekakulären neuen Schaudepot zu besichtigen. Mehr
Sonntag, 5. September 2010
Waldidylle eines Bürgerschrecks

Brechts Sommerhaus mit Garten in Buckow, eine knappe Autostunde vom Berliner Zentrum entfernt, ist ein anmutiges Ausflugsziel. Ein weiteres Künstlerhaus ganz in der Nähe kann seit dem Wochenende besichtigt werden. Auf Drängen Brechts baute sich der befreundete Montagekünstler und Grafiker John Heartfield im benachbarten Waldsieversdorf eine Datsche. Das verträumte Holzhäuschen unter Kiefern offenbart eine zarte, verletzliche und romantische Seite des Künstlers, der vor allem als aggressiver politischer Fotomonteur berühmt wurde. Lange stand die Hütte leer und drohte gänzlich zu vermodern. Die kleine Gemeinde und ein Freundeskreis kämpften 12 Jahre darum, das Heartfield-Haus als Gedenkstätte und Ort für Kulturveranstaltungen herrichten zu können, unterstützt von der Berliner Akademie der Künste, die das Interieur in ihrem Archiv verwahrte. Nun ist das Wohnzimmer mit Seeblick wieder gemütlich möbliert, in der geräumigen Küche können Ausstellungen gezeigt werden und in der Veranda Lesungen stattfinden - den Waldsierversdorfern sei Dank, denen der kommunistische Bürgerschreck John Heartfield als umgänglicher Mitbürger in Erinnerung geblieben ist. - Öffnungszeiten unter www.johnheartfield-haus.de. Lesen Sie den ausführlichen Artikel von Elke Linda Buchholz im Tagesspiegel hier.
Montag, 30. August 2010
Der Bundestag möbliert sich

Freitag, 27. August 2010
Eine Berlin-Anthologie für Feinschmecker

Der zweitägige Historiale-Kongress über die Zwanziger Jahre in Berlin, dessen Moderation Michael Bienert kurzfristig übernommen hatte, ist vorbei - was bleibt, auch über das Kostümspektakel am kommenden Wochenende im Nikolaiviertel hinaus, sind die Bücher. Neben unseren eigenen (mehr) empfehlen wir ganz besonders: "Ach wie gut schmeckt mir Berlin". Französische Passanten im Berlin der zwanziger und frühen dreißiger Jahre (im Verlag Das Arsenal, 2010, 292 Seiten, 24,90 Euro). Die Herausgeberin Margarete Zimmermann, Romanistikprofessorin an der FU Berlin, stellte das Buch gestern zum Abschluss des Kongresses vor, es enthält echte Neuentdeckungen an Berlin-Texten von französischen Autoren, die auch in Frankreich weitgehend unbekannt geblieben sind und erstmals übersetzt wurden. So berichtete Roger Martin du Gard, ein Freund André Gides, über aufregende Nachmittage im Institut für Sexualwissenschaft im Tiergarten, Georges Friedmann veröffentlichte 1930 eine Riesenreportage über das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz in der Zeitschrift Monde, die Philosophin Simone Weil mietete sich bei einer kommunistischen Arbeiterfamilie in Neukölln ein und analysierte die Lage der deutschen Bevölkerung kurz vor der Machtübertragung an Hitler. Hinter der Textauswahl steckt viel Forschungsarbeit, die der Verlag dem breiteren Lesepublikum in sehr ansprechender Form präsentiert. Dieses sehr schöne, auch sehr schön verschenkbare Lesebuch ist eine echte Bereicherung für jede Berlin-Bibliothek.
Dienstag, 24. August 2010
Wo ist Döblins Kopf?

Donnerstag, 19. August 2010
Tote sehen Dich an

Auf dem Parkplatz vor der ehemaligen US-Botschaft wird ein Park angelegt, aber vorher müssen die Toten umgebettet werden, die dort liegen. Vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg stand auf dem Geviert zwischen Mittel-, Schadow- und Neustädtischer Kirchstraße die Dorotheenstädtische Kirche, drumherum befand sich ein Kirchhof. Durch den Gitterzaun kann man den Archäologen bei der Arbeit zusehen und wenn man Glück hat - wie ich gestern - in ein geöffnetes Grab aus dem 18. Jahrhundert blicken. Der Kollege Lothar Heinke sich die Grabungsstelle genauer angesehen und im Tagesspiegel darüber berichtet. Mehr
Montag, 16. August 2010
Tacheles vor dem Aus

Die Tacheles-Ruine in der Oranienburger Straße steht 20 Jahre nach ihrer Besetzung durch Künstler vor der Räumung. Daran ist nicht allein die HSH-Nordbank schuld, die das Gebäude zwangsversteigern lassen möchte. Das Hauptproblem ist die Zerstrittenheit der Nutzer im Haus untereinander. Michael Bienert hat das Tacheles vergangene Woche besucht und berichtet heute für die STUTTGARTER ZEITUNG. Zum Artikel
Donnerstag, 12. August 2010
Die Mauer der Polen

Mittwoch, 11. August 2010
Betriebsgeheimnisse (7): Gelb ist nicht gleich Gelb

Dienstag, 10. August 2010
Betriebsgeheimnisse (6): Die Zwanziger Jahre in Berlin, renoviert

Zum Geschichtsfestival Historiale erscheint unser Buch Die Zwanziger Jahre in Berlin. Ein Wegweiser durch die Stadt in der 3. Auflage. Viel ist nicht zu ändern, aber die behutsame Aktualisierung macht dennoch eine Menge Arbeit, wie man an der abgebildeten Doppelseite zum Thema "Geschichte im Museum" erkennen kann (zum Vergrößern anklicken!). Als das Buch 2005 zum ersten Mal erschien, zeigte das Deutsche Historische Museum noch keine Dauerausstellung - jetzt gibt es sie, der Abschnitt über die Zwanziger Jahre musste eingeordnet werden. Seit 2008 zählen sechs Siedlungen der Moderne zum UNESCO-Weltkulturerbe, das musste ebenso berücksichtigt werden wie die erst im Juni erfolgte Umbenennung des Holtzendorffplatzes in Kracauerplatz. Buchinfos
Montag, 9. August 2010
Ziegel für Berlin

Seit dem Ausflug nach Mildenberg steht auf dem Schreibtisch ein kleiner Backstein, nur wenige Zentimeter groß. Aus rotem Ton perfekt geformt, für die Ewigkeit gebrannt: ein Stück Berliner Geschichte en miniature. Wer erkunden will, wo der Stoff herstammt, aus dem Berlin gemauert ist, sollte nach Norden fahren. Eine Stunde mit dem Auto, schon ist man mittendrin in der Zehdenicker Tonstichlandschaft. Elke Linda Buchholz hat die ehemalige Industrieregion und den Ziegeleipark in Mildenberg für den Tagesspiegel beschrieben. Zum Artikel
Dienstag, 3. August 2010
Auf das Verbrechen folgt - na was? - die Schuld...

Dienstag, 13. Juli 2010
Sommerfantasien

Donnerstag, 1. Juli 2010
Friedenauer Frauen

Auf das 100. literaturblatt waren wir besonders gespannt, eigentlich hätte es längst im Briefkasten sein müssen, aber es kam nichts an. Liegt es an der Hitze? Die Post kommt in den letzten Tagen unverschämt spät am Nachmittag, wahrscheinlich fürchten die Briefträger die Mittagssonne. Eben meldet die literaturblatt-Herausgeberin Irene Ferchl einen Super-GAU: Wegen einer technischen Panne in der Druckerei musste das bereits auslieferungsfertige Heft eingestampft und nochmals gedruckt werden. Heute gehen die Belege in die Post, online konnte man einen Teil der Beiträge schon seit ein paar Tagen lesen. Da diese einzigartige, wunderbare Literaturzeitschrift, für die wir seit 16 Jahren schreiben, in Berlin nicht ganz so einfach zu bekommen ist wie in Baden-Württemberg, haben wir Michael Bienerts literarischen Streifzug zu den Frauen von Friedenau auch auf unsere Homepage gestellt.
Samstag, 26. Juni 2010
Joachim Gauck im Radialsystem

Donnerstag, 24. Juni 2010
Box statt Schloss

Im Theater (10): Kurt Krömer als Johnny Chicago

So etwas habe er seit 25 Jahren nicht erlebt, das sei die ödeste Berliner Theaterspielzeit seit Menschengedenken, stöhnt ein älterer Kritikerkollege vor der Volksbühne. Wie fast alle Premierengäste genießt er den lauen Sommerabend und will gar nicht rein in das düstere Riesenhaus. So schöne Abende zum Flanieren gab es bisher wenige, und von dieser Spielzeit werden wohl nur die Seesäcke in Erinnerung bleiben, auf denen das Publikum die Volksbühnenflops durchleiden musste. Bei der Uraufführung von Johnny Chicago mit dem Autor Jakob Hein, Kurt Krömer und Inka Löwendorf auf der Bühne gibt es immerhin was zu lachen, aber das rettet diese Spielzeit auch nicht mehr. Zur Kritik
Mittwoch, 23. Juni 2010
Einen Engel müsste man haben

Es war rappelvoll in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, als Christa Wolf vergangene Woche ihr neues Buch Stadt der Engel oder The Overcoat Of Dr. Freud vorstellte (siehe Foto). Michael Bienert war dabei und hat das 400-Seiten-Werk gelesen, ein feines Textgewebe aus Reiseaufzeichnungen, Erinnerungen und Reflexionen, die von der Kindheit der Autorin bis in die Gegenwart reichen. Bei der Präsentation äußerte die 81-jährige Christa Wolf Zweifel daran, ob sie noch in der Lage sein werde, ein weiteres Erzählwerk in diesem Umfang zu vollenden. Mehr
Dienstag, 22. Juni 2010
Berlin Biennale oder: Enjoy Poverty!

Wild gestikulierend schreien Börsenhändler durcheinander, Kursnotierungen rattern durchs Bild. Gegenüber rüstet sich eine Guerillatruppe von schwarze Fischern am Nigerdelta zum Kampf. Mit Maschinengewehren in der Hand erklären sie den Weißen den Krieg. Denn die von der Ölindustrie verschmutzten Fischgründe ernähren ihre Familien nicht mehr. Mit hypnotischer Wucht lässt der amerikanische Künstler Mark Boulos die beiden parallelen Realitäten in seiner Videoinstallation aufeinanderprallen. Die Ölkatastrophe gibt ihr aktuelle Brisanz. Die 6. Berlin-Biennale will den Blick für die Realität schärfen, für das "Was draußen wartet", so der Titel der Ausstellung. Mit ihrem gesellschaftskritischen Anspruch bleibt die Kuratorin Kathrin Rhomberg der Tradition der 1998 gegründeten Biennale treu. Zum vollständigen Bericht von Elke Linda Buchholz geht es hier
Sonntag, 13. Juni 2010
Ferdinand Möller und die "Entartete Kunst"
Samstag, 12. Juni 2010
Berlins Götterhimmel in Mannheim

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird nicht allein vom Bund und vom Land Berlin finanziert, sondern von allen Bundesländern gemeinsam, und damit das so bleibt, zeigt sie seit einigen Jahren öfters Flagge außerhalb der Hauptstadt. Auf der Berliner Museumsinsel war die Ausstellung Die Rückkehr der Götter ein Publikumsrenner, jetzt ist sie in Mannheim zu sehen. Elke Linda Buchholz berichtet im Kulturfinder: "Arg ramponiert sehen viele der hehren Göttergestalten aus. Kaum einer der Unsterblichen ist unversehrt über die Zeiten gekommen. Wem nur die Nasenspitze fehlte oder ein Arm abgebrochen war, der hatte noch Glück. Manch einer musste gar, wie Göttervater Zeus, es sich gefallen lassen, aus mehreren Marmorfragmenten zusammengestückt zu werden..." Mehr
Donnerstag, 10. Juni 2010
Schlossplatz ohne Schloss?

Von einem Baustopp auf dem Berliner Schlossplatz ist am Tag nach der Sparklausur der Bundesregierung nichts zu spüren. Zwei Bagger schlenkern fröhlich ihre bunten Greifarme unter einem Bauschild der Wasserbetriebe. Ein gelber Kran hievt Betonfertigteile mit rautenförmigen Fensterausschnitten auf den Rohbau der Humboldt-Box, die im Dezember eröffnet werden soll. Das temporäre Informationsgebäude könnte nun wohl ein paar Jahre länger stehen bleiben und den Platz mit Riesenplakatwerbung verunzieren. Wer von der Allee Unter den Linden auf den Schlossplatz zusteuert, den empfängt dieser Tage die Parole „Wir machen morgen möglich“. Klingt wie Parteienwerbung, ist aber Großreklame für „intelligente Prozessoren mit Wow-Faktor“. Genau das, was in der Politik gerade schmerzlich fehlt. Zum ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge auf dem Schlossplatz und Bedeutung der Sparbeschlüsse für die Berliner Kultur geht es hier.
Montag, 7. Juni 2010
Glückliches Hannover

Erst gewinnt die fesche Lena beim europäischen Sängerwettstreit in Oslo und bekennt sich bei ihrer triumphalen Rückkehr zu ihrer Heimatstadt. Dann nominiert die Berliner Koalition den niedersächsischen Regierungschef für das Amt des Bundespräsidenten. Vor dem Büro des Oberbürgermeisters Stephan Weil stehen Reporter Schlange, die über die „Hannoveranisierung der Republik“ berichten wollen. Michael Bienert war am Wochenende in Hannover, hat mit Kulturverantwortlichen gesprochen und die Eröffnung der ersten Kunstfestspiele im Schlosspark Herrenhausen (Foto) genossen. Mehr