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Dienstag, 14. Dezember 2010
Gefahrenabwehr
Auf der grauen Spree treiben Eisschollen. Ein scharfer Wind streicht über die Kronprinzenbrücke neben dem Bundestagskindergarten. Der Spreeübergang im Regierungsviertel ist ein kritischer Punkt, alle paar Meter steht ein Polizist am Brückengeländer und kämpft bibbernd gegen der Kälteterror. Die Beamten warten auf einen Konvoi schwarzer Limousinen mit Halbmond- und Deutschlandwimpeln, der vom Kanzleramt kommen soll. Um die Zeit zu verkürzen, wirft einer der Polizisten mit Schneebällen nach seinen Kollegen auf der anderen Brückenseite. Schneebälle statt Maschinenpistolen: So stellt sich außerhalb Berlins sicher niemand die Gefahrenabwehr vor. Sicher, die Gehwege um den Reichstag sind weiträumig mit Gittern abgesperrt, das ist lästig. An einem Durchlass für Bundestagsmitarbeiter sitzen die Polizisten windgeschützt in einem Kleinbus und beantworten den ganzen Tag geduldig die Fragen der Touristen. Hinter dem rot-weißen Absperrgitter steht ein lustiger Schneemann mit olivgrüner Strickmütze in der Kälte und bewacht das Parlament: Terroristen, zieht Euch warm an!
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