Während der Bundestag über das 130-Millionen-Paket zur Rettung Griechenlands vor der Staatspleite abstimmt, besichtigen wir im Preußischen Landtag die Mühen der parlamentarischen Tiefebene: Haushaltsberatung im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. Da geht es "nur" um die Verteilung von 362 Millionen Euro im Jahr 2012 und 366 Millionen Euro im Jahr 2013 an Berliner Kulturinstitutionen und freie Künstler. Die gute Nachricht: Es muss nicht brutal gekürzt werden, die Zuschüsse steigen sogar leicht (2011 lagen die Ausgaben bei 358 Millionen Euro). Aber an der Mangelwirtschaft in vielen Kultureinrichtungen der Stadt ändert das auch nicht viel.
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Montag, 27. Februar 2012
Sonntag, 26. Februar 2012
Im Theater (31): Kirschgarten am Deutschen Theater

Dienstag, 14. Februar 2012
Verbrannte Bücher, verfemte Autoren
Montag, 13. Februar 2012
Panorama: Gerhard Richter in der Nationalgalerie
Von Elke Linda Buchholz - Eine opake weiße Farbschicht legt sich wie eine Schneedecke
über die Bildoberfläche. Nur an wenigen Stellen schimmert die grau in grau gemalte,
Szene darunter durch. Was Gerhard Richter hier nahezu zum Verschwinden gebracht
hat, enthüllt erst ein Blick auf die Bilder seines RAF-Zyklus: Es ist das
Interieur der Zelle Gudrun Ensslins in Stuttgart-Stammheim, mit dem
schattenhaften Körper der Erhängten. Unheimlich, vage und trotzdem eindringlich
vergegenwärtigen die verwischten, nach Pressefotos gemalten Bilder die Akteure
und Orte von 1977. Das Gemälde "Decke" aus Privatbesitz und der
berühmte 15teilige RAF-Zyklus aus dem Museum of Modern Art in New York treffen
jetzt im Schinkelsaal der Alten Nationalgalerie aufeinander. Hier, umgeben von klassischen
Historienbildern des 19. Jahrhunderts, erweisen sie sich als Versuch in einer
Gattung, die es eigentlich schon längst nicht mehr gibt: der Historienmalerei. Gleich
nebenan hängt Caspar David Friedrichs "Mönch am Meer". Um Richters fotorealistische
Variante des romantischen Seestücks zu sehen, muss man in den Mies van der Rohe-Bau
ans Kulturforum fahren.
Samstag, 11. Februar 2012
Das Schweben der Farben in Stuttgart
Verschwinden und Andeuten, Wahrnehmen und Einbilden: Wo verläuft die
Grenze zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei, zwischen
atmosphärischer Landschaftsvedute und reinem Farbraum? Seit der Romantik
haben Grenzgänger der Malerei dies immer wieder neu ausgelotet. An den
späten Werken von William Turner, Claude Monet und Cy Twombly lässt es
sich jetzt in der Staatsgalerie Stuttgart erkunden. Wer die Literatur, das Meer und die Malerei liebt, wird diese
Ausstellung genießen. Elke Linda Buchholz hat den Audioguide zur Ausstellung geschrieben und stellt sie auf kulturfinder.de vor.
Montag, 6. Februar 2012
Streit um Alfred Döblins Biografie
Eine große Biografie über den vielseitigen Autor von Berlin Alexanderplatz war überfällig, nun liegt sie vor und die Enttäuschung ist groß. Christina Althen, Generalherausgeberin von Döblins Werken, übt heftige Kritik an Winfried F. Schoellers 900-Seiten-Buch, dieser wirft in einer Replik der Döblin-Forschung Versäumnisse vor. Der letzte lebende Sohn des Dichters sieht ebenfalls die Notwendigkeit einer Richtigstellung im Rezensionsforum literaturkritik.de. Wir haben die Biografie bereits vor dieser Kontroverse für das literaturblatt kritisch rezensiert:
Kobold der Moderne
von Michael Bienert
Der Lektor muss tief geschlafen haben. Schon in der
Einleitung von Wilfried Schoellers Biografie liest man über Döblins
Schreibfleiß: „Dieses Werk ist kaum zu überblicken allein wegen des Umfangs,
der um einiges mehr, als Thomas Mann geschrieben hat.“ Wie bitte? Nicht mal
brüllende Rhetorik vermochte das Hanser-Lektorat aufzuwecken: „Vor der
stampfenden Wucht dieser Dichtung verschwindet alle Literatur. Wir paar
Menschen, die wir in der Berliner Sezession vor dem Rednertisch saßen, fühlten
es alle: da steht nicht einer über den Dingen, die er am Schreibtisch zerdacht
hat; da steht ein Mann vor seinem Werk, selbst halb zerdrückt davon und wie
erschrocken.“ Drei Seiten später liest man das Zitat über eine Döblin-Lesung
von 1922 wortwörtlich nochmal, ohne jeden Mehrwert. Sicher, so was passiert,
wenn ein Autor sein 2000-Seiten-Manuskript auf 900 Druckseiten herunterkürzen
muss. Aber dass der führende deutsche Literaturverlag es für überflüssig fand,
alle Zitate nachzuprüfen: Das kann doch nicht wahr sein!
Donnerstag, 2. Februar 2012
Friedrich der Große und seine Bücher
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Die ehemalige Königliche Bibliothek am Bebelplatz ("Kommode") ließ Friedrich der Große 1775-80 bauen. |
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