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Tagebuch Brechts, 25. März 1921 Foto: © Akademie der Künste, Berlin, Bertolt-Brecht-Archiv |
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Montag, 30. März 2015
Berliner Archiv erbt Brecht-Handschriften
Freitag, 27. März 2015
Sex bis zum Umfallen
Sex mit Siebzig, Achtzig, Neunzig? Nur zu, rät die in Berlin lebende Sexpertin Vanessa del Rae. Wenn der Wunsch da ist, gibt es vermutlich nichts Besseres, um sich fit zu halten. Nach einem Workshop in einem Altersheim, so erzählt sie, sei sie von der Leiterin diskret gebeten worden, doch noch im Zimmer einer Hundertjährigen wobei zu schauen. Die lebenslustige alte Dame wollte sich erklären lassen, wie frau einen Vibrato richtig bedient.
In der Altenpflege kennt Vanessa del Rae sich aus, sie hat selber viele Jahre in dem Beruf gearbeitet, sogar in leitender Funktion. Mitte Vierzig ist sie ausgestiegen, hat eine Coachingausbildung absolviert, sich in Berlin selbständig gemacht und eine Sensuality School gegründet. In ihrem Buch Sex Deluxe plaudert sie aus der Praxis, erzählt vor allem von Frauen, die nach der Menopause noch nicht genug vom Sex haben und richtig durchstarten. Es ist ein munteres Aufklärungsbuch für die Silver Generation, frei nach Kants Motto: Hab den Mut, Dich Deine eigenen Körpers zu bedienen. Auch wenn Du Falten hast, einen Hängebusen, die Gelenke krachen und mit kleinen blauen Pillen nachgeholfen werden muss. Schluß mit dem Jugendlichkeitswahn! Die Leute leben länger, die Gesellschaft insgesamt wird älter, da ist es höchste Zeit, Sex im Alter nicht länger als Tabuthema zu behandeln.
Die ganz geheimen Tipps hat die umtriebige Autorin allerdings auch nicht auf Lager und wer wirklich medizinische oder psychologische Hilfe braucht, weil es einfach nicht klappen will mit der Lust, wird sie anderswo suchen müssen. Aber sie findet einen sehr angemessenen, humorvollen Ton, um ihre Mutmachbotschaft an den Mann und die Frau zu bringen. Der Verlag hat den Band liebevoll ausgestattet, elegant in Grau eingebunden und mit appetitlichen Schwarzweißfotos eines gutaussehenden älteren Paares beim Silver Sex bebildert. Ein stilsicheres und geschmackvolles Buch zu einem Thema, bei dem es vielen immer noch die Sprache verschlägt.
Vanessa del Rae
Sex Deluxe. Sinnlich älter werden.
Bastei Lübbe, 2014
288 Seiten, gebunden, 19,99 Euro
Zur Website der Autorin
In der Altenpflege kennt Vanessa del Rae sich aus, sie hat selber viele Jahre in dem Beruf gearbeitet, sogar in leitender Funktion. Mitte Vierzig ist sie ausgestiegen, hat eine Coachingausbildung absolviert, sich in Berlin selbständig gemacht und eine Sensuality School gegründet. In ihrem Buch Sex Deluxe plaudert sie aus der Praxis, erzählt vor allem von Frauen, die nach der Menopause noch nicht genug vom Sex haben und richtig durchstarten. Es ist ein munteres Aufklärungsbuch für die Silver Generation, frei nach Kants Motto: Hab den Mut, Dich Deine eigenen Körpers zu bedienen. Auch wenn Du Falten hast, einen Hängebusen, die Gelenke krachen und mit kleinen blauen Pillen nachgeholfen werden muss. Schluß mit dem Jugendlichkeitswahn! Die Leute leben länger, die Gesellschaft insgesamt wird älter, da ist es höchste Zeit, Sex im Alter nicht länger als Tabuthema zu behandeln.
Die ganz geheimen Tipps hat die umtriebige Autorin allerdings auch nicht auf Lager und wer wirklich medizinische oder psychologische Hilfe braucht, weil es einfach nicht klappen will mit der Lust, wird sie anderswo suchen müssen. Aber sie findet einen sehr angemessenen, humorvollen Ton, um ihre Mutmachbotschaft an den Mann und die Frau zu bringen. Der Verlag hat den Band liebevoll ausgestattet, elegant in Grau eingebunden und mit appetitlichen Schwarzweißfotos eines gutaussehenden älteren Paares beim Silver Sex bebildert. Ein stilsicheres und geschmackvolles Buch zu einem Thema, bei dem es vielen immer noch die Sprache verschlägt.
Vanessa del Rae
Sex Deluxe. Sinnlich älter werden.
Bastei Lübbe, 2014
288 Seiten, gebunden, 19,99 Euro
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Mittwoch, 25. März 2015
Richtfest in den "Pankower Gärten"
Bei uns um die Ecke, Blankenburger Ecke Dietzgenstraße, war heute Richtfest: Die Gesobau, eine der städtischen Wohnungsbaugesellschaften, stellt in den "Pankower Gärten" bis zum Herbst 100 Neubauwohnungen fertig. Sie sollen zu moderaten Preisen vermietet werden, mit Nettokaltmieten ab 6,90 Euro/qm. Das ist Teil der Strategie des Senats, den Anstieg der Mietpreise zu dämpfen und auch in gefragten Stadtteilen wie Niederschönhausen die soziale Mischung zu erhalten. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (links auf dem Foto) und Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (rechts auf dem Foto) freuten sich. Köhne sprach allerdings auch von Wachstumsschmerzen, die der Bevölkerungszuwachs in Pankow mit sich bringe, und Geisel forderte die Berliner auf, den Wohnungsneubau nicht nur als Belastung der Nachbarn, sondern vor allem als Chance zu begreifen.
Sonntag, 15. März 2015
Schlemihl im arabischen Frühling
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Foto: Michael Bienert |
Sonntag, 8. März 2015
Emils Litfaßsäule wirbt für Shaun das Schaf
Das ist sie, die berühmteste Litfaßsäule Berlins: Bundesallee, Ecke Trauentaustraße, verewigt auf dem Buchumschlag von Erich Kästners "Emil und die Detektive". Zur Zeit macht die Säule Werbung für den neuen Shaun-das-Schaf-Film. Eine Schulklasse auf Emils Spuren war auch schon da und hat sich auf dem Fell des dicksten Schafs verewigt.
Die nächsten Lesungen von Michael Bienert aus KÄSTNERS BERLIN finden am kommenden Freitag (13. 3.) auf der Leipziger Buchmesse statt und am Sonntag (15. 3., 12 Uhr) in der Buchhandlung Winter in Berlin. Heute war der Autor mit einer Geburtstagsgesellschaft auf Emils Spuren unterwegs. Mehr unter: http://www.text-der-stadt.de/Kaestner-in-Berlin.html
Donnerstag, 26. Februar 2015
Im Theater (57): Salomé im Kaffeehaus (Opernhaus Bonn)
Quelle: Theater Bonn |
Klug haben die beiden Regisseurinnen, die auch für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich zeichnen, die Handlung aus dem gelobten Land in ein Kaffeehaus des frühen 20. Jahrhunderts verlegt. Dort mag auch die Idee zu der 1905 uraufgeführten Skandaloper von Richard Strauss geboren worden sein. Ins Kaffeehaus, einen Ort moderner Zivilisiertheit, bricht archaische Gewalt ein. Man kann das als historische Anspielung auf die Weltkriege verstehen, die sich in der Entstehungszeit der Oper vorbereiteten, oder als aktuelle Warnung davor, wie dünn die Decke der Zivilisation und Kultur ist. Salomé als Kopfgeburt aus dem Geist des Kaffeehauses: Das funktioniert in vielen Szenen sehr gut, besonders wenn die Juden eifernd über die Ankunft des Messias diskutieren wie Besucher in einem Zeitungscafé. Musikalisch eine kraftvolle Aufführung (Leitung: Stefan Blunier), an der Spitze des Ensembles überzeugt Nicola Heller Carbone als Salomé. Weitere Informationen und Aufführungstermine
Dienstag, 24. Februar 2015
Streitfall Welfenschatz: US-Anwälte erheben Klage gegen Deutschland
Doch seit 2008 sieht sich die Stiftung Preußische Kulturbesitz mit Forderungen von Anwälten konfrontiert, diesen einmaligen Besitz herauszugeben. Im Namen der Nachkommen jüdischer Kunsthändler erheben sie den Vorwurf, es handle sich um Kulturgut, das der preußische Staat 1935 unrechtmäßig erworben habe.
Der Anschein spricht für die Berechtigung solcher
Forderungen: Die Firmen und Personen, mit denen die Dresdner Bank im Staatsauftrag
verhandelte, waren im Dritten Reich rassisch verfolgt. Sie machten bei dem
Geschäft einen Verlust, gemessen an den rund 8 Millionen Reichsmark, für die
1929 ein Konsortium jüdischer Firmen und Geldgeber den Kirchenschatz dem
Welfenhaus abgekauft hatte. Wie sollten sie dem NS-Staat als Alleininteressenten
einen fairen Preis abgehandelt haben?
Mittwoch, 18. Februar 2015
Kästners Berlin im Tagesspiegel-Salon - Zusatzveranstaltung wegen großer Nachfrage am 25. Februar 2015
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Askanischer Platz mit Anhalter Bahnhof - so sah es zu Kästners Zeiten in der Nähe des Tagesspiegel- Gebäudes aus. |
Die Karten (20 Euro incl. Speisen und Getränke) für den ersten Abend im Tagesspiegel-Salon waren sofort ausverkauft, die rund 180 Gäste restlos begeistert.
Für eine Zusatzveranstaltung am 25. Februar kann man sich hier noch anmelden. Und wer kein Sülzkotelett mag, auf den wartet eine vegetarische Alternative!
Dienstag, 17. Februar 2015
Kreativbombe - die Sammlung Prinzhorn in Berlin
Von Elke Linda Buchholz - Ein Engel schwebt mit ausgebreiteten Armen im Blau. Doch sein gesichtsloser Kopf gleicht einer Kriegsgranate. Mit der Exaktheit eines technischen Zeichners hat August Natterer um 1911 das Zusammentreffen des Unvereinbaren festgehalten. Ganz so, wie es die Surrealisten später zum Prinzip ihrer unergründlichen Kombinatorik machten. Aber Natterer war kein Künstler, sondern ausgebildeter Elektromechaniker und saß in der Psychiatrie. Als der junge Arzt Hans Prinzhorn an der Heidelberger Universitätsklinik ab 1919 Zeichnungen Natterers und anderer Anstaltsinsassen in die Hände bekam, war er fasziniert. „Dem Betrachter schwankt irgendwie der Boden unter den Füßen“, befand der promovierte Kunsthistoriker und beschloss, das Material zu sammeln und zu publizieren. Weiterlesen
Freitag, 6. Februar 2015
Dada in der Marheineke-Markthalle
Morgen eröffnet in der Marheineke-Markthalle die Ausstellung "KreuzbergDada. 100 Jahre Grosz-Heartfield-Konzern 1915-1920". Dazu teilen die Veranstalter mit:
Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde Berlin nicht nur von einer Revolution erschüttert, sondern auch von einer Gruppe junger Leute, die sich Dadaisten nannten und der vom Krieg demaskierten Macht und ihrer Kultur den Kampf ansagten. Im heutigen Berlin treiben Macht-Skepsis und Autoritäten-Abneigung die buntesten Blüten in Kreuzberg, und so passt es, dass auch Berlindada kurz nach dem Krieg in Kreuzberg, in einem Atelier in der ehemaligen Belle-Alliance-Strasse, dem heutigen Mehringdamm, ein ästhetisch/politisches Munititonslager besaß: den Grosz-Heartfied-Konzern. Mit dem Beginn ihrer künstlerischen Zusammenarbeit ab 1915 streuten die beiden Freunde Grosz und Heartfield die Drachensaat Dadas in Berlin vor genau 100 Jahren aus. Prägend waren die Erfahrungen der Kriegskatastrophe und des Großstadtchaos. Die Schlächterei des Krieges bewies ihnen die Ohnmacht der Kultur und der abendländischen Werte insgesamt; die Großstadt mit ihrem rasenden Verkehr und der gleichzeitigen Nachbarschaft ganz fremder Szenerien ließ sie zu Schere und Klebstoff greifen und mit Montagen experimentieren, die an die Stelle der verhöhnten Kunst treten sollten.
Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde Berlin nicht nur von einer Revolution erschüttert, sondern auch von einer Gruppe junger Leute, die sich Dadaisten nannten und der vom Krieg demaskierten Macht und ihrer Kultur den Kampf ansagten. Im heutigen Berlin treiben Macht-Skepsis und Autoritäten-Abneigung die buntesten Blüten in Kreuzberg, und so passt es, dass auch Berlindada kurz nach dem Krieg in Kreuzberg, in einem Atelier in der ehemaligen Belle-Alliance-Strasse, dem heutigen Mehringdamm, ein ästhetisch/politisches Munititonslager besaß: den Grosz-Heartfied-Konzern. Mit dem Beginn ihrer künstlerischen Zusammenarbeit ab 1915 streuten die beiden Freunde Grosz und Heartfield die Drachensaat Dadas in Berlin vor genau 100 Jahren aus. Prägend waren die Erfahrungen der Kriegskatastrophe und des Großstadtchaos. Die Schlächterei des Krieges bewies ihnen die Ohnmacht der Kultur und der abendländischen Werte insgesamt; die Großstadt mit ihrem rasenden Verkehr und der gleichzeitigen Nachbarschaft ganz fremder Szenerien ließ sie zu Schere und Klebstoff greifen und mit Montagen experimentieren, die an die Stelle der verhöhnten Kunst treten sollten.
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