Abbas Khider am 24. 2. 2016 in der Akademie der Künste |
In der deutschen Literatur existierte seines Wissens kein Roman, so Khider, der in einem Asylantenheim spielt, also habe er diese Herausforderung angenommen. Großen Wert legt Khider auf die Stimmigkeit der historischen Fakten, auch wenn die Figuren und manche Orte erfunden seien. Ihn freue es, dass bis jetzt keinem der Kritiker, die den Roman als dokumentarische Literatur lasen, aufgefallen sei, dass der Schauplatz Niederhofen an der Donau nur in der Fiktion existiere. Khider, der mehr als ein Dutzend Mal im Gefängnis saß, hat das Lachen nicht verlernt. Augenzwinkernd erzählt er von den Nöten der Flüchtlinge und ihren Überlebensstrategien, etwa vom Nutzen der Süddeutschen Zeitung: Wer sich in Bayern dahinter verstecke, dessen Papiere würden ganz sicher nicht von Polizisten kontrolliert. Das Lachen und der leichte Ton seiner Romane sei seine Waffe im Kampf gegen das Unerträgliche. Dass dieser eingebürgerte und erfolgreiche Autor nach vielen Jahren immer noch mit der deutschen Sprache kämpft, ist unüberhörbar, wenn er seine Prosa liest. Sein Schreiben zwischen zwei Sprachen, dem Arabischen und Deutschen, verglich er mit einem flotten Dreier: "Die deutsche Sprache ist sehr dominant, sie fesselt mich, und ihre strengen Regeln machen mich immer noch unsicher. Aber langsam wird es besser."
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