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Montag, 11. April 2011
Im Theater (17): Über Leben
Sie hatten Glück im größten anzunehmenden Unglück. Ada und Simon überlebten Auschwitz, sogar ihre Tochter Lea fanden sie wieder. Drei Jahre wohnte Lea bei einer nichtjüdischen „Kriegsmutter” unter falschem Namen. Als die Eltern sie weggaben, war sie vier, als sie aus der inzwischen vertrauten Ersatzfamilie gerissen wurde, war sie sieben Jahre alt. Im Jahr 1972 ist Lea einunddreißig und heiratet zum dritten Mal. Damit beginnt die niederländisch-jüdische Familiensaga aus drei Stücken von Judith Herzberg, die der Regisseur Stephan Kimmig unter dem Titel „Über Leben” erstmals zu einem einzigen, viereinhalb Stunden langen Abend zusammengefügt hat. „Leas Hochzeit” und „Heftgarn”, die ersten beiden Stücke, inszenierte Kimmig vor fünfzehn Jahren schon mal in Stuttgart. In Berlin wird die Familiengeschichte bis ins Jahr 1998 fortgesponnen, drei Generationen begegnen sich auf der Bühne: die Holocaust-Überlebenden, deren Kinder und Kindeskinder. Wie die Erfahrung des Völkermordes in ihnen weiterlebt, weiß die niederländische Lyrikerin und Dramatikerin Judith Herzberg aus eigener Erfahrung. Auch sie wurde als Kind durch nichtjüdische Pflegeeltern vor der Deportation gerettet. Weiterlesen
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