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Montag, 25. April 2011

Gezeichnete Herztöne

Am liebsten zeichnete Paul Holz mit selbst geschnitzten Rohrfedern oder Federkielen. Der Sohn pommerscher Bauern war Autodidakt und im Brotberuf Volksschullehrer. Im Jahr 1925 berief ihn die angesehene Breslauer Kunstakademie als Zeichenlehrer, auch zum Fachberater für den Zeichenunterricht in Pommern wurde er befördert. Meistens nachts brachte er aus der Erinnerung zu Papier, was ihm in seinem Tagleben nahegegangen war: die gebeugte Haltung einer Trauernden am Grab, einen Stier, der von zwei Schlächtern zur Schlachtbank gezerrt wird, ein sich aufbäumendes Pferd, Zirkusszenen oder die eigenen Geschwister auf dem Krankenbett, die einer nach dem anderen an Schwindsucht starben. In den Gesichtern verknäueln sich die expressiven Schwünge der Zeichenfeder zu schwer durchdringlichen Schattenpartien. So düster und beinahe blicklos hat Paul Holz sich auch selbst porträtiert. Mehr über die Paul-Holz-Ausstellung in der Galerie Parterre lesen Sie hier.

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