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Freitag, 7. Januar 2011
Stein des Anstoßes: Vorschau auf das Kleistjahr 2011
Schön ist der graue Granitquader nicht. Und das Geburtsdatum auf dem Grabstein Heinrich von Kleists ist falsch. Das sagen zumindest maßgebliche Kleist-Forscher; der Dichter selbst habe seinen Geburtstag am 10. Oktober gefeiert. So hielten es auch seine Verehrer, bis 1876 ein Kirchenbucheintrag auftauchte. Demnach kam Kleist erst acht Tage später in Frankfurt/Oder zur Welt. Auch amtliche Dokumente können irren, doch in der Nazizeit, als der Grabstein erneuert wurde, waren solche Zweifel unerwünscht: Der 18. Oktober 1777 wurde in Stein gemeißelt. Kein Hinweis auf den Suizid an genau dieser Stelle am Kleinen Wannsee, keiner auf die Freundin Henriette Vogel, die Kleist erschoss, bevor er sich selbst die Pistole in den Mund steckte. "Nun, o Unsterblichkeit, bist du ganz mein!" - ein Zitat des von den Nazis besonders geschätzten Prinzen von Homburg wurde als Grabinschrift missbraucht. Der Stein muss weg! Das jedenfalls ist die ganz persönliche Meinung des Präsidenten der Kleist-Gesellschaft, des Kölner Literaturprofessors und Kleist-Biografen Günter Blamberger... - Lesen Sie mehr über den Streit um das Kleistgrab und die vielen Veranstaltungen zum Kleistjahr in der Onlineausgabe der Stuttgarter Zeitung von heute.
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