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Montag, 7. September 2015

Taschendiebe am U-Bahnhof Möckernbrücke - Friedrich Kröhnkes "Diebsgeschichte"

"Alternativ und radikal gewesene Wilmersdorfer Witwen" nennt Friedrich Kröhnke das Personal, das seine Diebsgeschichte bevölkert. Der frühpensionierte Bibliothekar Frieling beobachtet am U-Bahnhof Möckernbrücke eine Bande von Taschendieben und mobilisiert seine Bekannten aus dem Café Kleist. Der angejahrten westberliner Bohéme gelingt es tatsächlich, die Bande in eine Falle zu locken und der Polizei zu übergeben - womit die Geschichte jedoch noch nicht zu Ende ist. Leichtfüßig und ironisch erzählt Kröhnke, wie der Bibliothekar aus der Rolle der flanierenden Beobachters fällt und zum abenteuerlustigen Verbrecherjäger wird. "Die Düsternis nimmt in meinen Büchern komische Formen an", sagte der Autor vergangene Woche bei einer Buchvorstellung im Brechthaus und versicherte: "Alles, was in der Diebsgeschichte erzählt wird, habe ich in Berlin tatsächlich beobachtet und erlebt - nur nicht am U-Bahnhof Möckernbrücke."

Friedrich Kröhnke
Diebsgeschichte
Müry Salzmann Verlag, Wien 2015
136 S., 19,-- Euro

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