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Schädel aus Rudolfs Virchows
Sammlung im Roten Saal
des Neuen Museums.
Foto: Bienert |
Von Michael Bienert - Warum die Männer einander die Schädel eingeschlagen haben, wissen die Archäologen nicht. Tausende müssen es gewesen sein, die vor etwa 3300 Jahren ungefähr 150 Kilometer nördlich von Berlin mit Keulen, Pfeil und Bogen aufeinander losgingen. Das Schlachtfeld wurde erst 1996 entdeckt, als ein Schlauchbootfahrer auf dem Flüsschen Tollense in Mecklenburg-Vorpommern einen menschlichen Oberarmknochen fand, in dem eine Pfeilspitze aus Feuerstein steckte. Seit ein paar Jahren suchen Wissenschaftler die Flussniederung systematisch ab. Überreste von mehr als hundert Opfern des Gemetzels, wurden schon geborgen.
Erst im vergangenen Jahr legten Archäologen eine dicht mit Knochen und Schädeln dicht gespickte Bodenschicht frei, die nun als großes Wandrelief im Neuen Museum ausgestellt ist. Mit moderner Technik wurde die Grabungsstelle gescannt, die Daten in einen 3-D-Drucker eingefüttert. So beamt die Neupräsentation der Vor- und Frühgeschichte im Neuen Museums das Publikum nicht nur zurück in die älteste Menschheitsgeschichte, sondern gibt sich zugleich topaktuell.
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