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Künstler: unbekannt. Foto: Elke Linda Buchholz |
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Donnerstag, 27. Dezember 2012
Hindernisse mit Fantasie wegräumen
Sonntag, 16. Dezember 2012
Büchermachen vor 200 Jahren - eine Adventsgeschichte
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Erstausgabe der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, 1812 |
Dienstag, 11. Dezember 2012
Merzbau statt Pantheon: Der neue Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden
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Der alte Lesesaal (1914-1944) |
Der
Kuppellesesaal der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin war ein magischer Ort
zwischen den Weltkriegen. „Brennpunkt der Ellipse, die mich hier bannt“,
schrieb 1928 Walter Benjamin, einer der Stammkunden, der die Bibliothekare mit
ellenlangen Listen fehlender Bücher auf Trab brachte. „Staatsbibliothek,
Kaschemme / Resultatverließ, / Satzbordell, Maremme,/ Fieberparadies“, delirierte
Gottfried Benn in einem Gedicht und rühmte das „wunderbare Flackern von einem
Buch zum andern“.
Das
Pantheon der Leser besaß eine größere Kuppel als der Berliner Dom, darunter
waren die Leseplätze in Kreisen um eine leere Mitte angeordnet, jeder durch
eine Glasschirmlampe bezeichnet. Denn durch die Rosettenfenster strömte nur
dämmriges Licht ins Herzstück des neobarocken Bücherpalastes, mit dem Hofbaumeister Ernst von Ihne in zehnjähriger Bauzeit ein ganzes Straßenkarree
an der preußischen Siegesallee füllte. 170 Meter lang, 107 Meter breit: Als der
alte Lesesaal in Anwesenheit des Kaisers am 22. März 1914 eingeweiht wurde, war
das Berliner Bibliotheksgebäude das größte der Welt.
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Der neue Lesesaal (2012) |
Durch
eine Luftmine im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, stand der Lesesaal noch
bis 1975 als Ruine da. Nach dem Totalabriss was Platz für vier Magazintürme,
mit denen die Bibliothekare jedoch nie richtig froh wurden. Sie mussten einem
neuen Lesesaal des Stuttgarter Architekten HG Merz weichen, der gestern
übergeben wurde und ab März 2013 mit Büchern bestückt und für das Publikum
geöffnet sein soll.
Dauerbaustelle
aber bleibt die Stabi noch länger, weil jetzt erst der Hauptflügel Unter den
Linden instandgesetzt wird. So ist es noch nicht möglich, die imposante
Raumfolge von der Allee durch den Brunnenhof und das Vestibül hinauf in den
neuen Lesesaal abzuschreiten. Durch einen Hintereingang am schon sorgfältig sanierten Nordflügel gelangen die Leser
in ein grusliges Provisorium. Dort wo in ein paar Jahren ein Bibliotheksmuseum kostbarste
Bücher und Handschriften präsentieren soll, sind vorerst
Katalogrechercheplätze, Garderobe und Besucherschleusen in limonengrün
gestrichenen Räumen untergebracht. Die Mitarbeiter, die hier Dienst tun sollen,
haben schon gegen die Verbannung in diese giftgrüne Vorhölle protestiert. Die
List des Architekten ist klar: Keinen Tag länger als nötig soll dieses
Provisorium dauern. Freundlich gegenüber Mitarbeitern und Benutzern ist das
aber nicht.
Montag, 10. Dezember 2012
Fotos vom neuen Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden
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Der neue zentrale Lesesaal mit transparenter Überdachung vor der Übergabe. |
Hinweis: Am Samstag, dem 15. 12. 2012 von 11 bis 18 Uhr findet einmalig ein Tag der offenen Tür in dem Gebäude statt. Danach bleibt es bis März geschlossen! Eingang an der Dorotheenstraße 27.
Freitag, 7. Dezember 2012
Im Licht von Amarna - 100 Jahre Fund der Nofretete - verlängert bis 4. August 2013!
Von Elke Linda Buchholz - Der 6. Dezember 1912 war ein "Duseltag" für den
Archäologen Ludwig Borchardt, wie er in sein Grabungstagebuch notiert. Das
Stück, das er an diesem Tag aus dem Wüstensand barg, war so ungewöhnlich, dass
dem sonst so sachlichen Wissenschaftler die Worte fehlten: "Beschreiben
nützt nichts, ansehen", kritzelte er neben eine Handskizze der Büste. Dass an dieser
Stelle mit spannenden Funden zu rechnen war, hatte das Archäologenteam bereits
vermutet. Unvollendete Skulpturen deuteten darauf, dass sich hier eine
Bildhauerwerkstatt befunden haben musste. In einer ehemaligen Abfallgrube stieß
man auf eine zerbrochene Pferdescheuklappe aus Elfenbein und entzifferte darauf
den eingeritzten Namen des Künstlers: Thutmosis. Er gilt als Schöpfer der
Nofretete.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Kulturpolitik: Bettensteuer für die freie Szene?
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Freie Kulturszene in Berlin: Nachtleben vor den Sophiensälen |
Montag, 3. Dezember 2012
Mädchenhandel, damals
Das Foto zeigt Paula Waisman, fotografiert 1925 von der Polizei in Danzig. Kurz nach ihrer Hochzeit in Warschau brannte sie mit einem älteren Geschäftsmann durch, nicht ahnend, dass ihr Liebhaber ein Menschenhändler war. Er hatte bereits einen gefälschten Pass für die junge Frau besorgt und ein Visum nach Mexiko eintragen lassen, als die Polizei ihn schnappte. Im Centrum Judaicum erzählt eine exzellent inszenierte Ausstellung die Geschichte jüdischer Frauen, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in die Prostitution getrieben wurden und weitab von ihrer Heimat als Sexsklavinnen arbeiten mussten. Oft führte ihr Weg von Osteuropa nach Amerika, wo schon im 19. Jahrhundert eine große Nachfrage nach Frauen für die weißen Siedler im Wilden Westen bestand. Der Ausstellungstitel "Der gelbe Schein" bezieht sich auf ein Ausweispapier von Prostituierten im zaristischen Russland, gegen das auch jüdische Frauen ihre Personalpapiere eintauschten, die nicht in diesem Beruf arbeiteten: Für sie war es fast der einzige Weg, die für Juden reservierten Ghettos und Ansiedlungsrayons zu verlassen und in Städten wie Moskau oder St. Petersburg ihr Glück zu versuchen. Weitere Informationen zur Ausstellung
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Blick in die Ausstellung Der gelbe Schein |
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