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Samstag, 23. Februar 2013

Ralph Hoppes Pankow

Wir waren im vergangenen Jahr kurz davor, ein Buch über die Geschichte Pankows zu schreiben, hatten auch schon einen Verlag und sind dann doch von diesem Projekt abgerückt - denn mit unserem Kollegen, Freund und Nachbarn Ralph Hoppe bei diesem Thema in Konkurrenz zu geraten, nein, das wollten wir uns nicht antun. Wenn jemand unseren Bezirk wie seine Westentasche kennt, dann Ralph Hoppe. Da hätten wir uns mächtig strecken müssen, um ein ähnlich profundes Buch zu schreiben und am Ende hätte vieles ausgesehen wie ein Plagiat. Liebe Pankower, kauft lieber das Original! Wir freuen uns mit Ralph Hoppe, dass seine Pankow-Geschichte nun aktualisiert und erweitert wieder lieferbar ist, herzlichen Glückwunsch!


Ralph Hoppe

Pankow

Zwischen Idylle und Metropole

Berlin Edition im be.bra Verlag
ca. 200 Seiten, über 50 Abb.
ISBN 978-3-8148-0198-8
soeben erschienen
14,95 €



Freitag, 22. Februar 2013

Schiller in Potsdam 1804, zweite Auflage

Der ausgefaltete Umschlag des Buntbuches Schiller in Potsdam 1804
hat eine frischere Farbe bekommen, das Heft acht Seiten mehr.
Manche Bücher verschwinden einfach vom Markt, weil der Verlag die Reihe einstampft, in der sie erschienen sind; manche erweisen sich als Longseller und werden nach Jahren neu aufgelegt, obwohl andere Verlage sie wegen angeblicher Erfolglosigkeit längst verramscht hätten. Schiller in Potsdam 1804 ist schon 2005 in der Reihe der Frankfurter Buntbücher publiziert worden. Seit einigen Monaten kümmert sich der regsame Verlag für Berlin und Brandenburg um den Buchhandelsvertrieb, mit so großem Erfolg, dass es nun eine 2. Auflage gibt - aktualisiert, erweitert, mit neuer Ausstattung durch den Leipziger Typografieprofessor Günter Karl Bose. Gestern abend wurde der Titel in der Brandenburgischen Landesvertretung vor großem Publikum präsentiert, als wärs eine spektakuläre Neuerscheinung - uns soll das nur recht sein. Es gibt ja auch Neues zu entdecken! Wer dieser Tage das alte Potsdam wie Schiller über die Lange Brücke betritt, sieht plötzlich wieder das, was auch der Dichter gesehen hat, nämlich das rekonstruierte Stadtschloss: So rückt Potsdam wieder näher an die Geschichte heran, von der das Buntbuch erzählt.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Stadterkundungen zur Bücherverbrennung 1933 - jetzt zum Selbermachen

Stadtführungen zu Exilautoren wie Bertolt Brecht und Joseph Roth bieten wir schon seit vielen Jahren an. Zum 60. Jahrestag der Wiederkehr der nationalsozialistischen Bücherverbrennung haben wir ein Konzept erarbeitet, wie Schüler, Lehrer und andere interessierte Gruppen selbständig eine Stadterkundung zum Thema recherchieren und durchführen können.
Mehr Informationen
Zum Stadtplan

Sonntag, 10. Februar 2013

Baden in Blau - Eine Nacht im "Tauten Heim" in der Hufeisensiedlung Britz

Von Elke Linda Buchholz - Beim Aufwachen fällt der Blick auf die blauen Wände des Schlafzimmers. Was für ein Blau! Der Kalender auf dem Schreibtisch zeigt den 21. Januar. Das Datum stimmt. Nur die Jahreszahl irritiert: 1931. Wie es damals wohl hier war, als die Erstmieter ihr neues Domizil bezogen? Einfache Leute werden es gewesen sein, kleine Angestellte oder Beamten, vielleicht mit Kindern. Ob ihnen das Blau im Schlafzimmer gefiel? Intensiv, fast leuchtend ist es einfach da. Überhaupt nicht kühl, eher zärtlich. Eine Farbe voller Anmut, Klarheit und Eigensinn. So wie das ganze kleine Haus, das vom flachen Pultdach bis zur Originaltürklinke denkmalgerecht wiederhergestellt in der Britzer Hufeisensiedlung auf Feriengäste wartet. Wer sich hier einquartiert, findet sich unversehens auf einer Reise in die späten Zwanziger und frühen Dreißiger Jahre: in die Ära des Architekten Bruno Taut, der mit seinen Berliner Reformsiedlungen für Kleinverdiener tausende von Wohneinheiten entwarf. Heute stehen sie auf der UNESCO-Welterbeliste. Weiterlesen

Donnerstag, 31. Januar 2013

Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf Tauchgang - Der Bau der James-Simon-Galerie verzögert sich

Auch die Baustelle der James-Simon-Galerie
wird zum Millionengrab. 

Von Elke Linda Buchholz. Im sumpfigen Terrain der Museumsinsel finden die Bauarbeiter keinen festen Grund. Bereits seit 2009 wird vor der Fassade des Neuen Museums mit schwerem Gerät gebuddelt und gebaggert, aber wirkliche Fortschritte sind nicht zu erkennen. Eigentlich sollte bereits dieses Frühjahr der Grundstein für das neue Empfangsgebäude der Museumsinsel, die James-Simon-Galerie, gelegt werden. Ursprünglich war gar eine Eröffnung 2014 anvisiert. Doch daraus wird nichts, wie Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung, zugab. Frühestens ab Ende 2017 können die Besucher die große Freitreppe des prestigeträchtigen Bauwerks emporströmen, durch die schlanken Kolonnaden auf den Kupfergraben blicken und im Museumscafé Platz nehmen. Als Funktionstrakt mit Garderoben, Auditorium und Sonderausstellungsbereich ist der Glas- und Betonsteinbau, den Architekt David Chipperfield entworfen hat, für die Museumsinsel mit ihren jährlich fast 3 Millionen Besuchern unverzichtbar.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Merkel und Wowereit in der Topographie des Terrors

In der "Topographie des Terrors" eröffneten die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die Ausstellung Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur. Was sie gesagt haben, darüber schreibt Michael Bienert im Tagesspiegel.

Terror und Tourismus - Zum Start des Themenjahres "Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938"

Monatelang lauerten Hitler und seine Getreuen im Hotel Kaiserhof auf ihre Chance. Die provisorische Parteizentrale der NSDAP lag am Wilhelmplatz, gegenüber der Reichskanzlei, wenige Schritte vom Amtssitz des greisen Reichspräsidenten entfernt. Als Hindenburg am 30. Januar 1933 mittags ein neues Kabinett mit Hitler an der Spitze vereidigte, waren alle überrascht, auch die Beteiligten. „Wir sitzen in der Wilhelmstraße. Hitler ist Reichskanzler. Wie ein Märchen“, notierte Hitlers Propagandachef Joseph Goebbels atemlos in sein Tagebuch. Kaum jemand glaubte, dass die heimlich ausgekungelte Regierungsmannschaft sich lange würde halten können.
  
Die Schauplätze des historischen Tages liegen ganz nah beieinander. In der Wilhelmstraße gibt es Informationstafeln zu allen verschwundenen Regierungsgebäuden und doch fällt es schwer zu glauben, was hier geschah. Denn die DDR-Oberen taten alles, um im ehemaligen Regierungsviertel ein Gedenken an die Naziherrschaft zu verhindern. Die Reste von Hitlers Reichskanzlei wurden schon bald nach dem Krieg restlos abgetragen, die ehemalige Regierungsstraße des Deutschen Reiches von Wilhelm- in Grotewohlstraße umbenannt. Kurz vor dem Mauerfall entstand ein harmlos anmutendes Wohnquartier aus Plattenbauten für DDR-Prominenz zu beiden Seiten der ehemaligen Regierungsstraße. Sie wurde in den Neunzigern in Wilhelmstraße rückbenannt und mit Infotafeln bestückt, seit gut einem Jahr ragt an der Stelle der verschwundenen Reichskanzlei weithin sichtbar eine Skulptur in der Himmel, die dem Gesichtsprofil des Hitler-Attentäters Georg Elser nachgebildet ist.

Dienstag, 29. Januar 2013

"Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur" - die Ausstellung der Topographie des Terrors

Kellerreste der Gestapo-Zentrale
an der Niederkirchnerstraße
Von Michael Bienert Den Bildern ist nicht zu trauen. Die Foto- und Filmdokumente aus der NS-Zeit, mit denen uns die Medien dieser Tage bombardieren, sind allesamt vorzensiert durch den nationalsozialistischen Propagandaapparat. Bis heute übt er eine unheimliche Herrschaft über das kollektive Erinnern an den 30. Januar 1933 aus. Das meistzitierte Bildmotiv ist ein Fake: Der nächtliche Fackelmarsch uniformierter Nationalsozialisten durch das Brandenburger Tor wurde einige Monate später nachgedreht. Weiterlesen im Tagesspiegel

Dienstag, 22. Januar 2013

Die größte Ruinenstadt der Welt - Samarra im Museum für Islamische Kunst


Von Elke Linda Buchholz Die einstmals größte Stadt der islamischen Welt schrumpft im Berliner Museum für Islamische Kunst auf einen einzigen Raum zusammen. Gut ein halbes Dutzend Vitrinen, dazu großflächige Stuckreliefs, historische Grabungsfotografien und eine drei Meter hohe Landkarte des antiken Stadtareals am Tigris, das muss reichen für "Samarra - Zentrum der Welt". Mehr Platz ist nicht für die nördlich von Bagdad 836 als neue Residenz der Abbasidenkalifen aus dem Boden gestampfte Metropole. "Oder wollen Sie die Umaiyaden rausschmeißen?" fragt Kuratorin Julia Gonnella sarkastisch mit Blick auf die nebenan präsentierten Elfenbeinschnitzereien der Vorgängerdynastie. Dringend braucht der Rundgang durch die islamischen Kulturen vom 7. Jahrhundert bis 19. Jahrhundert mehr Platz, zumal der Publikumsansturm sich in den letzten drei Jahren verdoppelt hat. Viele der jährlich 700 000 Besucher sind Einheimische mit Migrationshintergrund, die hier ihre eigenen kulturellen Wurzeln suchen, wie Museumsdirektor Stefan Weber berichtet. Sein Museum steht aufgrund seiner traditionell kunsthistorischen Präsentation der Bestände auch in der Kritik. Neue Vermittlungsformen und Fragestellungen müssen erprobt werden. Auch dazu ist die Samarra-Ausstellung da. Denn 2019 soll in dem dann sanierten Nordflügel des Pergamonmuseums die dreifache Fläche für die Sammlungspräsentation zur Verfügung stehen.

Montag, 21. Januar 2013

Gedenktafeln in Berlin

2833 Gedenktafeln verzeichnet die Internetseite Gedenktafeln in Berlin, die heute freigeschaltet wurde - gut tausend mehr als das 1997 gedruckte Standardwerk Das Gedächtnis der Stadt von Holger Hübner, das immer griffbereit in der Nähe des Schreibtischs steht. Wir freuen uns sehr über dieses neue Rechercheinstrument, insbesondere über das Verzeichnis der verschwundenen Gedenktafeln, das auf Lücken im Gedenk-Text der Stadt hinweist: Einen sichtbaren Hinweis auf das Atelier des Kupferstechers und Malers Daniel Chodowiecki in der Behrenstraße vermissen wir schon lange (vor dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Gedenktafel). Und eine 2008 abgenommene Tafel für Arno Holz im Wedding wurde bisher nicht wieder angebracht.