Translate

Donnerstag, 1. Januar 2015

Elektropolis Berlin

Elektrizität gehört so selbstverständlich zum Alltag der Großstadt wie die Luft zum Atmen: Ohne sie gäbe es keine Straßenbeleuchtung, keinen U- und S-Bahn-Verkehr, kein Internet. Dabei hat die Elektrotechnik erst seit etwa 130 Jahren alle Lebensbereiche infiltriert. Die "Musterstadt der metropolitanen Elektrifizierung" war bis zum Zweiten Weltkrieg Berlin. Die Entwicklung der Elektrotechnik und das Wachstum der Millionenstadt gingen Hand in Hand, beides ist bis heute im Stadtbild sichtbar geblieben. Vor dem Ersten Weltkrieg war die Berliner Elektroindustrie weltweit führend in dieser Branche und auch später noch ein "Global Player" mit 235.000 Beschäftigten an der Spree im Jahr 1939. Ein vom Landesdenkmalamt herausgegebener Führer stellt nun 450 Bauwerke der "Elektropolis Berlin" vor: Fabriken, Firmenrepräsentanzen, Kraft- und Umspannwerke, Fernsprechämter, BVG-Betriebshöfe für Straßen- und U-Bahnen, ausgewählte S-Bahnhöfe, aber auch  Siedlungen und Sozialeinrichtungen für die Beschäftigten der einschlägigen Unternehmen. Viele Gebäude werden heute für andere Zwecke genutzt, weil die Betriebe nicht mehr existieren oder technische Anlagen modernisiert wurden - das Buch macht sie als Bausteine der "Elektropolis" wiedererkennbar.  Auch Betriebe und Siedlungen im Brandenburger Umland sind berücksichtigt. Keine Frage, dieses Inventar ist ein gewichtiges Standardwerk zum Thema, darüber hinaus aber auch ein (von Ben Buschfeld) vorbildlich gestaltetes und anregendes Buch mit großartigen historischen Fotos, Karten und sogar ganz konkreten Routenvorschlägen für Flaneure - und das zu einem so unschlagbar günstigen Preis, dass es sich jeder leisten kann, der sich für Berliner Architektur- und Technikdenkmale interessiert.

Landesdenkmalamt Berlin (Herausgeber)
Elektropolis Berlin
Architektur- und Denkmalführer
von Thorsten Dame
mit Beiträgen von Matthias Baxmann, Katharina Beckmann, Nadine Bittner,
David Derksen, Konstanze Dyck, Jessica Hänsel, Robert Haesecke-Diesing, Claudia Hain, Gisbert Knipscheer, Tanja Kastowski, Ann-Kristin Kirsch, Tina Kühn, Florian Leitner, Ines Oberhollenzer, Mirco Schneider
Gestaltung: buschfeld.com – graphic and interface design
19,5 x 24,0 cm, 544 Seiten, Hardcover
450 Objekte im Porträt, 6 Routenvorschläge, Anhang und Register
680 Duotone-Abbildungen, 47 Karten und Lagepläne
Preis 29,95 Euro
Michael Imhof Verlag
ISBN 978-3-7319-0132-7 


Weitere Informationen: http://www.imhof-verlag.de/architektur-und-denkmalfuehrer-elektropolis-berlin.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen