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Montag, 7. Februar 2011

Subventioniertes Kino

Filmförderung ist Wirtschaftsförderung: Daher verwandelten sich die Residenzen in Würzburg und München im letzten Sommer in den Pariser Louvre und einen venezianischen Dogenpalast. Das 3-D-Remake des Mantel-und-Degen-Films „Die drei Musketiere" wurde komplett in Bayern und Brandenburg gedreht, eine internationale Großproduktion mit Stars wie Orlando Bloom und Milla Jovovich, dirigiert vom britischen Regisseur Paul Anderson. Gut für die deutsche Filmindustrie, befremdlich für die Franzosen, in deren Heimat die Handlung spielt. Filmförderung geht aber auch so: 400 000 Euro stellt der Bundeskulturminister jährlich für den World Cinema Fund (WCF) bereit. Deutsche Produzenten bekommen Geld für internationale Filmprojekte mit der Auflage, es in Kirgisien, Indonesien oder Mali auszugeben. Die vielfach preisgekrönten Filme laufen regelmäßig bei großen Festivals, auch im Wettbewerb der Berlinale. Dort hat am Freitag wieder eine WCF-Produktion Premiere: Aus der Perspektive eines Kindes erzählt sie von der Militärdiktatur in Argentinien und ist schon wegen des Titels preisverdächtig: „El Premio". Berlinale-Chef Dieter Kosslick (Foto) machte auf der großen Vorab-Pressekonferenz schon mal Werbung für den Film.

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