Translate

Freitag, 5. Februar 2010

Wozu noch Journalismus?

.
So weit ist es schon gekommen, dass die Süddeutsche Zeitung eine große Serie der Frage widmet: Wozu noch Journalismus? Dabei versteht sich eigentlich von selbst, dass eine Demokratie verlässliche Nachrichten braucht, gründliche Recherche, investigativen Journalismus und kontroverse Meinungsbildung. Sonst leben wir irgendwann nur noch in einer Wolke von manipulativen Werbebotschaften und Halbwahrheiten. Die Frage ist viel eher, wie so etwas in der veränderten Medienlandschaft (auch ökonomisch) zu realisieren ist. Der ehemalige Deutschlandradio-Intendant ruft die Journalisten dazu auf, das alte journalistische Ethos mit ins Internet zu nehmen, in der "Netz-Anarchie" ein "attraktives Angebot der Welterklärung" zu eröffnen und sich als "Anker der Verlässlichkeit" zu etablieren: "Journalisten sind nicht Betreiber einer digitalen Quasselbude". Bemerkenswert ist das Plädoyer von Elitz, die Zurückhaltung der Qualitätsmedien beim Zeigen verstörender Katastrophen- oder Krankheitsbilder zu lockern. Es gehe nicht darum, "dem Medienkonsumenten den Blick in einer immer ungemütlicher werdende Welt zu blockieren. Dagegen steht das journalistische Ethos, dass um die Würde des Menschen zu wahren, auch seine Entwürdigung gezeigt werden muss." Zum Artikel von Ernst Elitz

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen