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Quelle: SMB/Jörg P. Anders |
Von Elke Linda Buchholz - An der Größe liegt es nicht, wenn kaum ein Mensch dieses Meisterwerk kennt. Über drei Meter breit ist das Gemälde von Guillaume de Marcillat, das die Gemäldegalerie aus dem Depot ans Licht befördert hat. Über 70 Jahre war das Werk nicht zu sehen. 1939 hatte man es in den Luftschutzkellern auf der Museumsinsel in Sicherheit gebracht. Dort setzten heftige Klimaschwankungen der riesigen Holztafel so zu, dass jahrzehntelang kaum jemand wagte, das Bild auch nur zu bewegen. Jetzt haben Restauratoren die fragilen Malschichten gesichert, ohne allerdings die Narben der Geschichte zuzukleistern. Quer durch das Gemälde zieht sich ein grober Riss.
Aber die Farben wirken erstaunlich frisch.
Eine nackte Eva räkelt sich mitten im Bild lässig auf grünem Rasen: ein hüllenloser Blickfang in Lebensgröße. Die beidseitig versammelten Kirchenlehrer schenken der Sündigen keinen Blick. Sie sind in erregte Debatten vertieft. Mit energischen Gesten und bohrenden Blicken bringen die Theologen ihre Statements vor. Worüber sie diskutieren, lässt sich unten auf der Sockelzone nachlesen: Wie kann es sein, dass Maria als einziger Mensch frei von der Erbsünde blieb?
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