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Samstag, 26. Juni 2010
Joachim Gauck im Radialsystem

Donnerstag, 24. Juni 2010
Box statt Schloss

Im Theater (10): Kurt Krömer als Johnny Chicago

So etwas habe er seit 25 Jahren nicht erlebt, das sei die ödeste Berliner Theaterspielzeit seit Menschengedenken, stöhnt ein älterer Kritikerkollege vor der Volksbühne. Wie fast alle Premierengäste genießt er den lauen Sommerabend und will gar nicht rein in das düstere Riesenhaus. So schöne Abende zum Flanieren gab es bisher wenige, und von dieser Spielzeit werden wohl nur die Seesäcke in Erinnerung bleiben, auf denen das Publikum die Volksbühnenflops durchleiden musste. Bei der Uraufführung von Johnny Chicago mit dem Autor Jakob Hein, Kurt Krömer und Inka Löwendorf auf der Bühne gibt es immerhin was zu lachen, aber das rettet diese Spielzeit auch nicht mehr. Zur Kritik
Mittwoch, 23. Juni 2010
Einen Engel müsste man haben

Es war rappelvoll in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, als Christa Wolf vergangene Woche ihr neues Buch Stadt der Engel oder The Overcoat Of Dr. Freud vorstellte (siehe Foto). Michael Bienert war dabei und hat das 400-Seiten-Werk gelesen, ein feines Textgewebe aus Reiseaufzeichnungen, Erinnerungen und Reflexionen, die von der Kindheit der Autorin bis in die Gegenwart reichen. Bei der Präsentation äußerte die 81-jährige Christa Wolf Zweifel daran, ob sie noch in der Lage sein werde, ein weiteres Erzählwerk in diesem Umfang zu vollenden. Mehr
Dienstag, 22. Juni 2010
Berlin Biennale oder: Enjoy Poverty!

Wild gestikulierend schreien Börsenhändler durcheinander, Kursnotierungen rattern durchs Bild. Gegenüber rüstet sich eine Guerillatruppe von schwarze Fischern am Nigerdelta zum Kampf. Mit Maschinengewehren in der Hand erklären sie den Weißen den Krieg. Denn die von der Ölindustrie verschmutzten Fischgründe ernähren ihre Familien nicht mehr. Mit hypnotischer Wucht lässt der amerikanische Künstler Mark Boulos die beiden parallelen Realitäten in seiner Videoinstallation aufeinanderprallen. Die Ölkatastrophe gibt ihr aktuelle Brisanz. Die 6. Berlin-Biennale will den Blick für die Realität schärfen, für das "Was draußen wartet", so der Titel der Ausstellung. Mit ihrem gesellschaftskritischen Anspruch bleibt die Kuratorin Kathrin Rhomberg der Tradition der 1998 gegründeten Biennale treu. Zum vollständigen Bericht von Elke Linda Buchholz geht es hier
Sonntag, 13. Juni 2010
Ferdinand Möller und die "Entartete Kunst"
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An diesem Wochenende wird an der Schöneberger Straße 78 eine Gedenktafel für den Kunsthändler Ferdinand Möller eingeweiht. Er handelte in den Nazizeit mit "Entarteter Kunst", heute arbeitet eine nach ihm benannte Stiftung kritisch die Geschichte des NS-Kunstbetriebs auf. Für den Tagesspiegel hat Elke Linda Buchholz recherchiert, wie beides zusammenhängt. Mehr
Samstag, 12. Juni 2010
Berlins Götterhimmel in Mannheim

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird nicht allein vom Bund und vom Land Berlin finanziert, sondern von allen Bundesländern gemeinsam, und damit das so bleibt, zeigt sie seit einigen Jahren öfters Flagge außerhalb der Hauptstadt. Auf der Berliner Museumsinsel war die Ausstellung Die Rückkehr der Götter ein Publikumsrenner, jetzt ist sie in Mannheim zu sehen. Elke Linda Buchholz berichtet im Kulturfinder: "Arg ramponiert sehen viele der hehren Göttergestalten aus. Kaum einer der Unsterblichen ist unversehrt über die Zeiten gekommen. Wem nur die Nasenspitze fehlte oder ein Arm abgebrochen war, der hatte noch Glück. Manch einer musste gar, wie Göttervater Zeus, es sich gefallen lassen, aus mehreren Marmorfragmenten zusammengestückt zu werden..." Mehr
Donnerstag, 10. Juni 2010
Schlossplatz ohne Schloss?

Von einem Baustopp auf dem Berliner Schlossplatz ist am Tag nach der Sparklausur der Bundesregierung nichts zu spüren. Zwei Bagger schlenkern fröhlich ihre bunten Greifarme unter einem Bauschild der Wasserbetriebe. Ein gelber Kran hievt Betonfertigteile mit rautenförmigen Fensterausschnitten auf den Rohbau der Humboldt-Box, die im Dezember eröffnet werden soll. Das temporäre Informationsgebäude könnte nun wohl ein paar Jahre länger stehen bleiben und den Platz mit Riesenplakatwerbung verunzieren. Wer von der Allee Unter den Linden auf den Schlossplatz zusteuert, den empfängt dieser Tage die Parole „Wir machen morgen möglich“. Klingt wie Parteienwerbung, ist aber Großreklame für „intelligente Prozessoren mit Wow-Faktor“. Genau das, was in der Politik gerade schmerzlich fehlt. Zum ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge auf dem Schlossplatz und Bedeutung der Sparbeschlüsse für die Berliner Kultur geht es hier.
Montag, 7. Juni 2010
Glückliches Hannover

Erst gewinnt die fesche Lena beim europäischen Sängerwettstreit in Oslo und bekennt sich bei ihrer triumphalen Rückkehr zu ihrer Heimatstadt. Dann nominiert die Berliner Koalition den niedersächsischen Regierungschef für das Amt des Bundespräsidenten. Vor dem Büro des Oberbürgermeisters Stephan Weil stehen Reporter Schlange, die über die „Hannoveranisierung der Republik“ berichten wollen. Michael Bienert war am Wochenende in Hannover, hat mit Kulturverantwortlichen gesprochen und die Eröffnung der ersten Kunstfestspiele im Schlosspark Herrenhausen (Foto) genossen. Mehr
Donnerstag, 3. Juni 2010
Rudolf Steiners Gugelhupftopf

Farbige Kreide markiert schwungvolle Linien und eine Spirale auf der schwarzen Wandtafel. "Das Äußere wird Inneres. Das Innere wird Äußeres", steht in krakelig-markanter Handschrift daneben. Handelt es sich um eine der berühmten Wandtafelzeichnungen von Joseph Beuys? Nein, auch der charismatische Vortragsredner Rudolf Steiner hat seine Gedanken der Zuhörerschaft gern bildlich vor Augen geführt: "Man muss ebenso denken können in Farben, in Formen, wie man denken kann in Begriffen, in Gedanken." Jetzt hängen die von Verehrern sorgsam aufbewahrten Relikte seiner Liveauftritte im Wolfsburger Museum, zusammen mit Werken der Gegenwartskunst, die sich auf Steiner beziehen - mehr oder weniger. Lesen Sie den kompletten Bericht von Elke Linda Buchholz über die Wolfsburger Ausstellung hier.
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