
Translate
Montag, 30. August 2010
Der Bundestag möbliert sich

Freitag, 27. August 2010
Eine Berlin-Anthologie für Feinschmecker

Der zweitägige Historiale-Kongress über die Zwanziger Jahre in Berlin, dessen Moderation Michael Bienert kurzfristig übernommen hatte, ist vorbei - was bleibt, auch über das Kostümspektakel am kommenden Wochenende im Nikolaiviertel hinaus, sind die Bücher. Neben unseren eigenen (mehr) empfehlen wir ganz besonders: "Ach wie gut schmeckt mir Berlin". Französische Passanten im Berlin der zwanziger und frühen dreißiger Jahre (im Verlag Das Arsenal, 2010, 292 Seiten, 24,90 Euro). Die Herausgeberin Margarete Zimmermann, Romanistikprofessorin an der FU Berlin, stellte das Buch gestern zum Abschluss des Kongresses vor, es enthält echte Neuentdeckungen an Berlin-Texten von französischen Autoren, die auch in Frankreich weitgehend unbekannt geblieben sind und erstmals übersetzt wurden. So berichtete Roger Martin du Gard, ein Freund André Gides, über aufregende Nachmittage im Institut für Sexualwissenschaft im Tiergarten, Georges Friedmann veröffentlichte 1930 eine Riesenreportage über das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz in der Zeitschrift Monde, die Philosophin Simone Weil mietete sich bei einer kommunistischen Arbeiterfamilie in Neukölln ein und analysierte die Lage der deutschen Bevölkerung kurz vor der Machtübertragung an Hitler. Hinter der Textauswahl steckt viel Forschungsarbeit, die der Verlag dem breiteren Lesepublikum in sehr ansprechender Form präsentiert. Dieses sehr schöne, auch sehr schön verschenkbare Lesebuch ist eine echte Bereicherung für jede Berlin-Bibliothek.
Dienstag, 24. August 2010
Wo ist Döblins Kopf?

Donnerstag, 19. August 2010
Tote sehen Dich an

Auf dem Parkplatz vor der ehemaligen US-Botschaft wird ein Park angelegt, aber vorher müssen die Toten umgebettet werden, die dort liegen. Vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg stand auf dem Geviert zwischen Mittel-, Schadow- und Neustädtischer Kirchstraße die Dorotheenstädtische Kirche, drumherum befand sich ein Kirchhof. Durch den Gitterzaun kann man den Archäologen bei der Arbeit zusehen und wenn man Glück hat - wie ich gestern - in ein geöffnetes Grab aus dem 18. Jahrhundert blicken. Der Kollege Lothar Heinke sich die Grabungsstelle genauer angesehen und im Tagesspiegel darüber berichtet. Mehr
Montag, 16. August 2010
Tacheles vor dem Aus

Die Tacheles-Ruine in der Oranienburger Straße steht 20 Jahre nach ihrer Besetzung durch Künstler vor der Räumung. Daran ist nicht allein die HSH-Nordbank schuld, die das Gebäude zwangsversteigern lassen möchte. Das Hauptproblem ist die Zerstrittenheit der Nutzer im Haus untereinander. Michael Bienert hat das Tacheles vergangene Woche besucht und berichtet heute für die STUTTGARTER ZEITUNG. Zum Artikel
Donnerstag, 12. August 2010
Die Mauer der Polen

Mittwoch, 11. August 2010
Betriebsgeheimnisse (7): Gelb ist nicht gleich Gelb

Unser Buch Die Zwanziger Jahre in Berlin sollte auch ein neues, frischeres Cover bekommen, um auszudrücken, dass es darin nicht nur um die Vergangenheit geht, sondern ebenso um das Nachleben der Epoche in der heutigen Stadt. Verschiedene Veränderungen wurden ausprobiert, schließlich kam eine grafisch sehr ansprechende Version auf den Tisch, als Hintergrundfarbe hatte die Grafikerin ein Bauhausgelb ausgesucht. Stimmt irgendwie nicht, spürte das Autorenpaar, bloß warum? Wahrscheinlich, weil man bei dem Gelb auf dem Buchumschlag spontan nicht ans Bauhaus dachte, sondern an Telefonbücher und Reclamhefte. Wir haben andere Buchumschläge studiert, uns vom Hersteller Farbproben ausgeliehen, schließlich risikofreudig ein frisches Gelb mit einem Stich ins Limettenfarbene ausgesucht, ohne ganz sicher zu sein, wie das dann am Ende ausschauen würde. - Glück gehabt, das Ergebnis ist schick, außerdem liegt das Buch gut in der Hand, es ist sauber gedruckt, gut gebunden: Ist halt ein richtiges Buch, mit allen Vorzügen, die kein E-Book bieten kann. Dazu gehört auch, dass die Farbqualität des Einbandes auf elektronischen Displays nicht richtig wiedergegeben wird, man muss ihn schon in die Hand nehmen... Buchinfos
Dienstag, 10. August 2010
Betriebsgeheimnisse (6): Die Zwanziger Jahre in Berlin, renoviert

Zum Geschichtsfestival Historiale erscheint unser Buch Die Zwanziger Jahre in Berlin. Ein Wegweiser durch die Stadt in der 3. Auflage. Viel ist nicht zu ändern, aber die behutsame Aktualisierung macht dennoch eine Menge Arbeit, wie man an der abgebildeten Doppelseite zum Thema "Geschichte im Museum" erkennen kann (zum Vergrößern anklicken!). Als das Buch 2005 zum ersten Mal erschien, zeigte das Deutsche Historische Museum noch keine Dauerausstellung - jetzt gibt es sie, der Abschnitt über die Zwanziger Jahre musste eingeordnet werden. Seit 2008 zählen sechs Siedlungen der Moderne zum UNESCO-Weltkulturerbe, das musste ebenso berücksichtigt werden wie die erst im Juni erfolgte Umbenennung des Holtzendorffplatzes in Kracauerplatz. Buchinfos
Montag, 9. August 2010
Ziegel für Berlin

Seit dem Ausflug nach Mildenberg steht auf dem Schreibtisch ein kleiner Backstein, nur wenige Zentimeter groß. Aus rotem Ton perfekt geformt, für die Ewigkeit gebrannt: ein Stück Berliner Geschichte en miniature. Wer erkunden will, wo der Stoff herstammt, aus dem Berlin gemauert ist, sollte nach Norden fahren. Eine Stunde mit dem Auto, schon ist man mittendrin in der Zehdenicker Tonstichlandschaft. Elke Linda Buchholz hat die ehemalige Industrieregion und den Ziegeleipark in Mildenberg für den Tagesspiegel beschrieben. Zum Artikel
Dienstag, 3. August 2010
Auf das Verbrechen folgt - na was? - die Schuld...

Mit dem Erzählungsband Verbrechen, der auf Fällen aus seiner Praxis basiert, avancierte der Berliner Strafverteidiger Ferdinand von Schirach über Nacht zum Beststellerautor. Filmrechte und Übersetzungen in 25 Länder sind verkauft, im November erhält Schirach mit dem Kleistpreis eine renommierte Auszeichnung. Der neue Band Schuld hat eine Startauflage von 100 000 Exemplaren. Nicht nur äußerlich, auch inhaltlich ist er ein Zwilling des Debüts, das ist Stärke und Makel zugleich. Michael Bienert hat das Buch in der STUTTGARTER ZEITUNG besprochen. Mehr
Abonnieren
Posts (Atom)