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Montag, 22. März 2010

Jugend liest! Schockierend!


Das Aufregendste an der Reise zur Leipziger Buchmesse war diesmal das Umsteigen in Halle. Im schön renovierten Kaierzeitbahnhof schreit es von den Wänden: „Schock Deine Eltern - lies ein Buch!“ Mit grellen Plakaten wirbt die Hallenser Stadtbibliothek um junges Publikum. Und provoziert zugleich die Älteren, die den exzessiven Medienkonsum der Jugend beklagen, aber nicht minder anfällig sind für die Verführungen elektronischer Spielzeuge. Gefahr droht der Buchkultur vor allem von den Erwachsenen, die keine Zeit mehr finden, ihren kleinen Kindern regelmäßig vorzulesen und die als lesende Vorbilder ausfallen. Vom Alltagsverhalten der Elterngeneration hängt ab, ob die Nachwachsenden das Lesen gedruckter Bücher und Zeitungen als etwas begreifen, was zum Erwachsensein dazugehört. Der Streit um Helene Hegemanns „Axolotl“-Roman kommt gerade recht, weil er signalisiert: Immer noch kann ein gedrucktes Buch die Erwachsenenwelt erschrecken. Also, liebe Kinder, schockt Eure Eltern - schreibt ein Buch! - Das Foto rechts zeigt einen Jungautor in den Leipziger Messehallen. Weitere Kulturrepublik-Kolumnen finden Sie hier.

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