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Freitag, 13. Juli 2012

Und tschüss!

Hinter der katholischen Kirche, 2012.
Foto: Michael Bienert
Mit diesem stimmungsvollen Berlin-Bild verabschiedet sich der Webmaster in die Ferien! Wir wünschen schöne Sommertage, wo auch immer!

Samstag, 7. Juli 2012

Neue Stadtführung: Warenhäuser in Berlin

An der Stelle des berühmtesten Berliner
Warenhauses der Vorkriegszeit wird zur Zeit
ein riesiges Shopping-Center gebaut.
Am Donnerstag und Freitag fand im Literaturhaus Berlin eine wissenschaftliche Tagung von Kultur-, Film- und Literaturwissenschaftlern statt, die sich unter dem Motto Kommerz und Imagination mit dem Warenhaus in literarischen Texten und im Kino befasste. Dahinter steht ein internationales Forschungsprojekt über Berliner Warenhäuser, das wir nun schon seit fast zwei Jahren mit Beiträgen und Anregungen begleiten - organisiert von Godela Weiss-Sussex (IGRS, University of London) and Ulrike Zitzlsperger (College of Humanities, University of Exeter). Zum Abschluss der Tagung führten wir für die Warenhausforscher erstmals eine dreistündige Stadterkundung zu Fuß und mit der U-Bahn zu bekannten und vergessenen Warenhausstandorten in Berlin durch: ausgehend vom KadeWe über das ehemalige Wertheim-Areal am Potsdamer Platz, das Kaufhaus Hertzog und den Alexanderplatz bis nach Kreuzberg zum ehemaligen Warenhaus der Konsumgenossenschaften am Oranienplatz. Ein Experiment, das so großen Zuspruch fand, dass wir diese Stadterkundung unter dem Titel "Warenhausspuren" nun auch für andere Gruppen anbieten können, gern in gestraffter oder modifizierter Form. Interessenten melden sich bitte bei Michael Bienert.

Mittwoch, 4. Juli 2012

IGA 2017: Es gibt schon eine Gartenschau in Marzahn

Der Berliner Senat will die für 2017 auf dem Tempelhofer Geld geplante Internationale Gartenausstellung (IGA) nach Marzahn verlegen. Eine gute Idee! Schon jetzt existiert dort eine überaus sehenswerte Gartenschau über die bekannten "Gärten der Welt" hinaus. Denn in den vergangenen Jahren haben Landschaftsarchitekten wegweisende Projekte in Marzahn-Hellersdorf realisiert. Darüber hat Michael Bienert 2011 einen Vortrag zu einer Ausstellung gehalten, den sie hier nachlesen können. Über die Entstehung des Christlichen Gartens, den das Büro relais  Landschaftsarchitekten gestaltet hat, haben wir ebenfalls einen längeren Text auf unserer Website.

Samstag, 30. Juni 2012

Soll die Gemäldegalerie am Kulturforum aufgegeben werden? Hintergründe einer Kontroverse

"Rettet die Gemäldegalerie!", wettert Hanno Rauterberg im aktuellen ZEIT-Feuilleton gegen die Pläne, das Haus der Alten Meister am Kulturforum in ein "Museum des 20. Jahrhunderts" umzubauen. Wir hatten die Meldung längst im Blog, heute unterzieht Michael Bienert das Vorhaben in der STUTTGARTER ZEITUNG einer kritischen Bewertung.  


Ideale Räume für die Kunst des 20. Jahrhunderts?
Ein Kabinett der Berliner Gemäldegalerie.
Die Staatlichen Museen zu Berlin klagen seit Jahren über Platz-, Personal- und Geldnot: Sie seien nicht in der Lage, ihre wertvollen Sammlungen angemessen zu präsentieren. Vor allem die Kultur- und Finanzpolitiker des Bundes haben darauf immer wieder äußerst spendabel reagiert. So fließen in die sukzessive Sanierung der Museumsinsel weit über eine Milliarde Euro. Für ein neues Eingangsgebäude werden gerade Bohrpfähle in den weichen Boden gerammt, nebenan steht die Eröffnung des neu gebauten archäologischen Zentrums kurz bevor. Draußen in Berlin- Friedrichshagen entstehen neue Archive und Werkstätten. Für die Neupräsentation der außereuropäischen Sammlungen im Humboldt-Forum wird sogar das Berliner Schloss für 590 Millionen Euro wiedererstehen. Als gäbe es nicht genug abzuarbeiten und als wären die Geldquellen unerschöpflich, kündigen die Verantwortlichen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nun eine weitere „Neuordnung der Museumslandschaft“ an. Das ehrgeizige Ziel: am Kulturforum soll ein „Museum des 20. Jahrhunderts“ entstehen. Dafür sollen die erst 1994 bezogenen Oberlichtsäle der Gemäldegalerie geräumt werden. Die Alten Meister sollen ins Bode-Museum auf der Museumsinsel umziehen und in frühestens 10 Jahren nebenan einen Neubau bekommen.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Blick ins Schloss: eine Innenansicht des Humboldt-Forums

Diese Innenansicht der künftigen Eingangshalle ins Schloss veröffentlichte heute die Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum anlässlich der Entscheidung im Gestaltungswettbewerb über das architektonische Corporate Design. Gesucht wurde ein Entwurf für ein Orientierungssystem und das gesamte Funktionsmobiliar wie Kassentresen, Empfangstheken, Sitzgelegenheiten. Weitere Bestandteile der Wettbewerbsaufgabe waren die Gestaltung der Bibliotheken und des Konzeptraums der Humboldt-Universität sowie innenräumliche Stilvorgaben für die Cafés und das Auditorium. Das Preisgericht kommentierte den Siegerentwurf von Holzer Kobler Architekturen GmbH aus Zürich und Gourdin & Müller GbR aus Leipzig, wie folgt: „Die Leitidee des Entwurfes nimmt die Gestalt des Gebäudes und der Wortbildmarke des Humboldtforums auf und entwickelt aus ihren Logiken grafische und räumliche Konzepte. (…) Das Orientierungssystem ist besonders signifikant und leicht lesbar, auch im Sinne der Barrierefreiheit, (…) und verspricht ein hohes Maß an Räumlichkeit. Das Funktionsmobiliar ist konsequent aus der Leitidee generiert und (…) zeigt ein großes Potenzial für zukünftige Weiterentwicklungen. Die Eingangshalle als Herz des Humboldtforums erfährt eine besondere Gliederung durch die „Leuchttürme“. [Dem] Farbkonzept des Entwurfs (…) gelingt [es], die Vielfalt der eingesetzten Materialien überzeugend zu kombinieren. Der Entwurf wird auch in der Zukunft sehr gut weiterentwicklungsfähig sein, weil er einen überzeugenden gestalterischen Rahmen vorgibt, der prägend ist, aber trotzdem variabel bleibt.“ Die Sieger erhalten ein Preisgeld von 10.000 €, das bei einer Beauftragung auf die Honorarsumme angerechnet wird.

Montag, 25. Juni 2012

Vom Glück des Selbermachens


So schön kann Elektroschrott sein:
Das Ausstellungsmotto DIY
als Recycling-Kunstobjekt
Michael Bienert hat die Ausstellung Do it Yourself - Die Mitmach-Revolution im Museum für Kommunikation besucht und in der STUTTGARTER ZEITUNG ausführlich über das Thema berichtet: 
Selbst ist die Frau! Man muss ihr nur die passenden Werkzeuge in die Hand geben - das hat die Firma Bosch durch eine große Konsumentinnenbefragung herausgefunden. Kleine, leichte und handliche Akkuschrauber werden zur Hälfte von Frauen benutzt, also  gibt es sie inzwischen auch in Pink oder mit blinkenden Swarowski-Glitzersteinen besetzt.
Im Berliner Museum für Kommunkation sind diese Statussymbole zusammen mit einem Nachbau der ersten elektrischen Handbohrmaschine ausgestellt. Den kiloschweren Trumms konnte ein Mann an zwei Handgriffen mühsam halten. Die Wiege des revolutionäre Werkzeugs stand – wo sonst? – in der Hauptstadt der schwäbischen Bastler und Tüftler. 1895 kamen Mechaniker der Firma C. & E. Fein auf die schweißsparende Idee, ein Bohrfutter an einen unbenutzt herumliegenden Elektromotor zu montieren. Im Jahr darauf wurde das erste elektrische Handwerkzeug in Stuttgart auf einer Messe präsentiert und flugs weltweit kopiert.

Samstag, 23. Juni 2012

Kunst zum Hören: Léger - Laurens. Tête-à-Tête

Heute wird in Baden-Baden eine Doppelausstellung über die französischen Künstler Fernand Léger und Henri Laurens eröffnet. Dafür hat Elke Linda Buchholz den Audioguide geschrieben, der auch als Hörbuch mit Bildband erschienen ist (Verlag Hatje Cantz, 16,80 Euro). Weitere Infos

Freitag, 22. Juni 2012

Baumeister der Revolution - der Audioguide für Kinder

Noch bis 9. Juli läuft im Martin-Gropius-Bau die Ausstellung "Baumeister der Revolution" über die sowjetische Architekturavantgarde nach dem Ersten Weltkrieg. Neu war nicht nur ihre Formensprache, neu waren auch die Bauaufgaben: So entstanden mit dem Aufbau der sozialistischen Gesellschaft Arbeiterclubs, Gewerkschaftshäuser, kollektive Wohnanlagen, Sanatorien für die Werktätigen, staatliche Großkaufhäuser, Partei- und Verwaltungsbauten, aber auch Kraftwerke und Industrieanlagen, um das Land zu modernisieren. Zu diesem - auf den ersten Blick - spröden Thema hat Elke Linda Buchholz einen Audioguide für junge Museumsbesucher im Alter von etwa 8 bis 12 Jahren verfasst. Weiterlesen

Mittwoch, 20. Juni 2012

Hammershøi und Europa

Im TAGESSPIEGEL ist heute eine Besprechung der Münchner Ausstellung Hammershøi und Europa zu lesen, für die Elke Linda Buchholz den Audioguide geschrieben hat. Sie ist dafür vorab eigens nach Kopenhagen gereist, um die rätselhaften Bilder des dänischen Malers und seine Stadt-Motive im Original zu sehen.

Dienstag, 19. Juni 2012

Ein Denkmal für Dubček - und die Proteste während des Prager Frühlings in Ostberlin

Foto: Carola Seifert/Staatsbibliothek SPK
Ein neues Denkmal an der Staatsbibliothek (Unter den Linden/Ecke Dorotheenstraße) würdigt den Einsatz zweier Jugendlicher, die am 21. August 1968 gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei protestierten. Frank Havemann und Hans-Jürgen Uszkoreit schrieben an vier Häuserwände im Zentrum Berlins mit weißer Farbe den Namen "Dubček". Am selben Tag marschierten Truppen des Warschauer Paktes in die tschechische Republik ein und schlugen die mit Dubčeks Namen verbundene Reformpolitik blutig nieder. Die beiden Schüler brachten die Schriftzüge an vier Häuserwänden in der Innenstadt an, darunter auch an der Außenwand der Bibliothek zur Dorotheenstraße. Nur dieser eine Schriftzug ist schemenhaft erhalten. Vor der Hauswand ist jetzt eine mannshohe Stele installiert, die mit Bildern und kurzen Texten auf das kaum noch lesbare Wort hinweist. Wie für viele andere Jugendliche, die damals gegen den Einmarsch in das Nachbarland protestierten, endete auch dieser Protest erst im Gefängnis. Nach der Haft wurden die Jugendlichen noch für Jahre an ihrer beruflichen Entwicklung gehindert. Einige, wie Uszkoreit, flohen aus der DDR, andere, wie Havemann, schafften es, nach einer "Bewährung in der sozialistischen Produktion" ihre beruflichen Pläne in der DDR zu verwirklichen. Havemann und Uszkoreit wurden Wissenschaftler, einer in Ostberlin und einer in Westberlin. Sie lehren heute an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Saarbrücken.
Wiederentdeckt wurde der Schriftzug, den die Staatsmacht noch im August 1968 vollständig zu entfernen versuchte, während der Sanierungsarbeiten am Gebäude der Bibliothek. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung sicherte umgehend die Stelle, recherchierte nach den Urhebern und entwickelte mit deren Einverständnis die Stele, die jetzt einen weiteren Gedenkort in Berlin markiert.