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Dienstag, 17. Februar 2015

Kreativbombe - die Sammlung Prinzhorn in Berlin

Die Sammlung Prinzhorn mit Werken von Psychiatrieinsassen zeigt 120 Arbeiten in Berlin. Die Surrealisten ließen sich von den Werken nachhaltig beeinflussen.
Von Elke Linda Buchholz - Ein Engel schwebt mit ausgebreiteten Armen im Blau. Doch sein gesichtsloser Kopf gleicht einer Kriegsgranate. Mit der Exaktheit eines technischen Zeichners hat August Natterer um 1911 das Zusammentreffen des Unvereinbaren festgehalten. Ganz so, wie es die Surrealisten später zum Prinzip ihrer unergründlichen Kombinatorik machten. Aber Natterer war kein Künstler, sondern ausgebildeter Elektromechaniker und saß in der Psychiatrie. Als der junge Arzt Hans Prinzhorn an der Heidelberger Universitätsklinik ab 1919 Zeichnungen Natterers und anderer Anstaltsinsassen in die Hände bekam, war er fasziniert. „Dem Betrachter schwankt irgendwie der Boden unter den Füßen“, befand der promovierte Kunsthistoriker und beschloss, das Material zu sammeln und zu publizieren. Weiterlesen

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