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Montag, 22. Oktober 2012

Eine fliegender Teppich für die Kunst

Der Louvre in Paris hat eine neue Abteilung für islamische Kunst eröffnet - die spektakulärste Erweiterung des Museums seit dem Bau der Pyramide von I. M. Pei im Innenhof. Elke Linda Buchholz hat sie besichtigt und in der STUTTGARTER ZEITUNG vom vergangenen Samstag darüber berichtet:
Im Cour Visconti des Louvre ist ein sanft gewellter, golden schimmernder Teppich gelandet. Das aus Metallfäden und Glas konstruierte Dach legt sich schützend und scheinbar schwerelos über die neue Abteilung für islamische Kunst. Von oben gesehen wirkt die Außenhaut undurchsichtig wie eine bewegte Dünenlandschaft. Von innen aber lässt sie das Sonnenlicht durchscheinen, als sei sie ein hauchzarter Seidenschleier.Die aus 2350 Dreiecken montierte Dachkonstruktion ruht auf nur acht dünnen, schrägen Metallsäulen. Dem rechtwinkligen Klassizismus der steinernen Hoffassaden setzen die Architekten Rudy Ricciotti und Mario Bellini viel Schwung, Licht und Leichtigkeit entgegen - und wahren zugleich behutsam Distanz zu den historischen Palastfronten des bisher ungenutzten Cour Visconti. Um zusätzlich noch Ausstellungsfläche im Untergeschoss zu gewinnen, wurde das Terrain so tief ausgeschachtet, dass die Architekten fürchteten, die Hoffassaden des 17. Jahrhunderts könnten einstürzten. Doch der Geniestreich ist gelungen: eine Geste der Freundschaft und des Willkommens für die hier auratisch in Szene gesetzten Kostbarkeiten der islamischen Welt. Weiterlesen

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