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Mittwoch, 23. Februar 2011

Revolution im Wohnzimmer

Dem Emir von Katar ist verziehen, dass er sich die Fußball-WM im Jahr 2022 gekauft hat. Denn ohne das Geld aus Katar gäbe es auch kein Al Jazeera. Das englischsprachige Programm des arabischen Senders ist in den letzten Wochen zu einem festen Teil des Familienlebens im Kolumnisten-Haushalt geworden. Niemand war so nah dran an den arabischen Volkserhebungen wie die Reporter von Al Jazeera und die Jugendlichen, die dem Sender ihre Handyvideos mailten. Das Sprachrohr der Straße funktionierte, obwohl die ägyptische Regierung das Büro in Kairo schließen ließ, die Ausstrahlung blockierte und die Website von Al Jazeera knackte. Im Magazin Newsweek vergleicht der Generaldirektor des Senders die Repressionen arabischer Potentaten mit den Schwierigkeiten in den USA: Dort werde Al Jazeera kaum ausgestrahlt, weil das Angebot die Amerikaner angeblich nicht interessiere. In den letzten Tagen aber sei die Zahl der Zugriffe auf die Website des Senders um das 25-fache gestiegen, mehr als die Hälfte stamme aus den USA. Wir haben es besser, uns liefert Kabel Deutschland das originale Revolutionsfernsehen ohne Aufpreis ins Wohnzimmer. Weitere Glossen und Berichte aus der Kulturrepublik finden Sie hier.

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