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Dienstag, 2. März 2010

Im Theater (2): Tschechows Welt als Irrenhaus

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Dem Gefühl nach ist Tschechow der erfolgreichste Dramatiker auf deutschen Bühnen, seit Jahren schon, selbst wenn das statistisch gar nicht stimmt. Denn Tschechows Stücke durchleuchten eine Gesellschaft, die trotz aller Modernisierungsschübe nicht vom Fleck kommt. Es fehlt darin nicht an Weltverbesserern und tatkräftigen Unternehmern, aber die Leute werden nicht glücklicher, sondern immer resignierter und melancholischer. Oder sie schießen sich eine Kugel durch den Kopf wie der junge Konstantin in der „Möwe“. Tschechows Welt ist zum Verrücktwerden und gleichzeitig ein Gefängnis. Am Deutschen Theater hat sie nun der Regisseur Dimiter Gotscheff vollends in eine Irrenanstalt verwandelt. Mehr

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