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Samstag, 20. März 2010

Die Schätze des Aga Khan


Unscheinbar wirkt das Manuskript mit seinen kreuz und quer übereinander geschriebenen arabischen Schriftzügen, den brüchigen Papierrändern und dem eher nachlässig gezeichneten roten Ornament auf der Titelseite. Es ist die älteste Abschrift des "Kanons der Medizin" von Avicenna, der eigentlich Abu Ibn Sina hieß. Sie entstand im Jahr 1052, nur 15 Jahre nach dem Tod des persischen Arztes. Schon im Mittelalter ins Lateinische übersetzt, wurde der "Qanun al-Tibb" das medizinische Standardwerk für die Ärzte Europas. Auf dem Titelblatt der Handschrift haben verschiedene Besitzer ihre Namen verewigt. Jetzt gehört sie Karim Aga Khan IV.: Er ist das geistliche Oberhaupt der 20 Millionen Ismailiten, einer islamischen Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder über 25 Länder verstreut leben. Ihnen gilt der Aga Khan als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed. Seit diesem Wochenende ist seine exquisite Sammlung islamischer Kunst im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen, Elke Linda Buchholz hat die Ausstellung in der STUTTGARTER ZEITUNG besprochen. Mehr

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